Indonesischer Gouverneur schafft Sekretärinnen ab. Ins Vorzimmer dürfen künftig nur noch Männer

Gelegenheit macht Liebe. Gerade im Büro. Deshalb hat der Gouverneur einer indonesischen Insel seine Beamten jetzt angewiesen, sich bitte einen Sekretär anzuschaffen. Der Mann meint damit nicht das Möbelstück, sondern eine männliche Assistentin, die im Vorzimmer die Hosen anhat – und möglichst auch anbehält.

Offenbar hatten einige Abteilungsleiter die „Verbindungstür“ zu intensiv genutzt und sich auch ohne Worte mit ihrer Sekretärin verstanden. In der Diktion eines früheren Bundeskanzlers hätte es geheißen: „Die habe ich zur Chefsache erklärt.“ Bei Gouverneur Habibie heißt es: „Da wurde rumgemacht.“ Und damit nicht genug. Manche seiner Angestellten hätten die Damen „sogar besser behandelt als die eigenen Frauen“. Soll bedeuten: Die Vertraute bekam nach der Dienstreise ein Parfüm, die Angetraute den Koffer mit der Schmutzwäsche.

Man(n) kann jetzt natürlich, wie auf der indonesischen Insel Sulawesi, die Sekretärinnen abschaffen. Frau macht es subtiler. Von der Gattin eines Top-Managers ist überliefert, dass sie sich sehr in die Personalpolitik ihres Mannes einbringt. So soll sie ihm befohlen haben: „Schatz, du brauchst eine neue Sekretärin. Aber nimm eine alte.“

War das Klischee von der Sekretärin als Trophäe nicht schon so verblasst wie die Seiten jenes Handbuchs, das den Vorzimmerdamen vor mehr als 20 Jahren noch riet: „Geben Sie sich auch optisch stets so frisch und appetitlich wie den Obstsalat, den Sie servieren?“ War nicht auch Veronica Ferres, einst die blondeste Versuchung im Schulbüro „unseres Lehrers Dr. Specht“, längst zum Superweib geworden? Schon. Doch dann kam im vergangenen Jahr die Doktorarbeit einer Wiener Psychotherapeutin auf den Markt. These: „Sekretärinnen neigen dazu, ihren Chef zum Mittelpunkt ihres Lebens zu machen.“ Auch nach Feierabend. Na ja, in Indonesien ist jetzt schon früher Schluss.

Frauen dürfen dort übrigens weiterhin männliche Assistenten anheuern. Wenn sie noch einen abkriegen. Die Jungs sind ja jetzt stark nachgefragt.