Drei Wochen noch, dann kommt hoffentlich der Untergang. Für alle, die uns jetzt mit den Mayas nerven.

Wir alle könnten in den nächsten drei Wochen Griechenland unsere gesamten Ersparnisse überweisen. Wir könnten uns die Eierlöffel fingerdick mit Platin überziehen lassen. Die Garage mit per Kreditkarte bezahlten Ferraris zuparken könnten wir und dem nölenden Nachwuchs jeden noch so irren Konsumwunsch erfüllen, damit endlich mal Ruhe ist am Abendbrottisch. Wir könnten dem Chef breit grinsend fristlos kündigen und ihm zum Abschied sagen, er dürfe unser nächstes Monatsgehalt liebend gern dorthin transferieren, wo die Sonne noch niemals schien.

Und nachdem wir in den nächsten drei Wochen diesen zutiefst befriedigenden Blödsinn erledigt haben, könnten wir uns vom 21. Dezember 2012 an schwarzärgern. Weil wir den Stuss über dieses Weltuntergangsdatum aus dem angeblich todsicheren Maya-Kalender geglaubt haben.

Wenn wir alle uns dann am 22. Dezember 2012 in alter Frische, aber pleite und arbeitslos wiedersehen, wird garantiert schon der nächste Apokalyptiker vom Ende der Welt faseln: Weil nämlich die dritte Wurzel aus dem Geburtsdatum seiner Großmutter, geteilt durch die Postleitzahl von Wanne-Eickel genau jene Zahlenkombination ergibt, die, rückwärts gelesen, in einem längst ausgestorbenen südalbanischen Dialekt die Worte für "Feierabend" und "Mittwoch in sieben Monaten" ergibt.

Die Astrobiologen der Nasa haben derzeit offenbar nichts Wichtigeres zu tun, als sich mit solchen Wahnvorstellungen irgendwelcher Hohlbirnen zu beschäftigen. Nein, es werde kein geheimnisvoller Planet namens Nibiru durch unser Sonnensystem flitzen und, nein, seine Bewohner, die Annunaki oder so heißen, würden auch nicht dafür sorgen, dass es hier apokalyptisch ungemütlich wird, teilten sie gestern mit. Leider gab es aber keine Ansagen von den Nasa-Spezialisten, wie man, vielleicht im Hobbykeller, ein handliches kleines Apokalypslein zusammenlöten könnte, gerade groß genug, um ein für alle Mal dafür zu sorgen, dass derart abstruses Zeug dort landet, wo es hingehört: beim Sondermüll.