Arbeiten Sie gern im Dunkeln? Finden Sie Geld zum Schreien? Dann gibt es eine Stelle für Sie.

Das Berliner Gruselkabinett sucht einen neuen Vollzeit-Erschrecker. Keine Panik, es gibt keine vorgezogene Neuwahl in der Hauptstadt, der gut gelaunte Klaus "Wowi" Wowereit füllt das Amt noch aus. Die Planung des Großflughafens, dessen Eröffnung bereits viermal verschoben wurde, ist nach wie vor ziemlich gruselig, und auch die Piraten im Roten Rathaus sorgen, wie angesagt, für Erschrecken - allerdings vor allem untereinander. Es sind schon zwei Mediatoren eingeschaltet.

In der Politik läuft also alles rund. Dafür fehlt in einem kleinen Museum in Kreuzberg, das sich auf Monster und Gerippe spezialisiert hat, das Gesicht des Grauens. Falls Sie spontan Ihren Chef für diese Aufgabe im Auge haben - Achtung! Das Job-Profil ist durchaus anspruchsvoll, wie Museumsleiterin Marlit Friedland betont: "Der Mitarbeiter muss körperlich fit sein." Wetten, dass das eine neue Herausforderung, sprich: Challenge, für Markus Lanz sein könnte? Darüber wird zu reden sein. Der Mann schafft immerhin - mit aufgeschnalltem Bierkasten auf dem Rücken! - 30 Liegestütze. Allerdings soll für den Posten im Kabinett jemand gewählt werden, der gern im Dunkeln arbeitet. Vielleicht also doch eher ein Fall für unsere Verfassungsschützer. Die haben ja in letzter Zeit auch Aktionen geliefert, die zum Schreien waren.

Aber die Kernfrage ist natürlich: Was macht eigentlich der bisherige Chef-Erschrecker? Er sucht neue Herausforderungen. Im Klartext: Er geht zurück zur Bundeswehr. Kein Witz. Aber so gut, dass einem dazu nichts mehr einfällt. Falls Sie glauben, der Job sei nur etwas für jemanden, der arm, aber (zwischen blutverschmierten Figuren) sexy ist - nein: Der Job wird gut bezahlt. "Natürlich erhält der Mitarbeiter Vertrag und Gehalt", sagt die Museumschefin. Es geht hier schließlich nicht ums Vergnügen. Also nicht nur. "Das ist ein harter Job", sagt Friedland. "Und die einzig feste Stelle dieser Art in ganz Deutschland."

Stimmt. Ihre Kollegen erschrecken Sie wahrscheinlich auch jeden Tag ehrenamtlich und ganz nebenbei.