Wer Trainer beim Kiezklub werden will, sollte eine Glatze haben - und vielleicht eine Glückssträhne

Was haben "Kojak" Telly Savalas, Basketballlegende Michael Jordan und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig gemeinsam? Sie alle hätten in einem anderen Leben Trainer des FC St. Pauli werden können.

Der politisch bis zum Äußersten korrekte Kiezklub war trotz seiner braunen Farbkapriolen bislang unverdächtig, mit Skinheads gemeinsame Sache zu machen. Doch die Wahl des leitenden Angestellten, der als Übungsleiter die Geschicke der beliebten Stadtteilkicker lenkt, zeigt seit sechs Jahren verblüffende Ergebnisse. Holger Stanislawski, André Schubert und nun Michael Frontzeck eint bei allen Unterschieden ein entscheidendes Erkennungsmerkmal: der kahle Schädel. Bei diesen Männern wird man kein Haar in der Fußballsuppe finden. Ihr Ziel ist klar: mehr Punkte als Haare!

Ob man Eierköpfen erhöhte Intelligenz zubilligt, ob man meint, Männer mit Glatze können sich nach dürftigen Leistungen nicht die Haare raufen oder ob der klamme Verein die Stromkosten für den Föhn sparen will, wissen wir nicht. Auch Glatzköpfe können schließlich mal eine Glückssträhne haben, auch wenn sie es schwerhaben, sie dann beim Schopfe zu packen.

In jedem Fall ist der FC St. Pauli zum Trendsetter geworden. Wie vor einigen Jahren zum guten Bundesliga-Ton die Vokuhila-Matte samt rotzbremsendem Schnauzer gehörte, ist am Millerntor jetzt "oben ohne" Standard.

Für künftige Bewerber ist der Fall klar. Trainer mit zotteligen Wischmopp-Frisuren brauchen sich gar nicht erst ins Gespräch zu bringen. Auf der Shortlist stehen sexy Männer mit Platte wie Christian Gross, Stale Solbakken, Matthias Sammer und (auf dem besten Wege) Mehmet Scholl, vielleicht findet sich ja auch noch ein buddhistischer Mönch. Die Frage, ob St. Pauli auch Toupetträger akzeptiert, wäre an dieser Stelle Haarspalterei.

Für Lodda Matthäus, der ja zu gern mal einen deutschen Profiklub trainieren würde, hätten wir einen heißen Tipp: Ab zum Friseur!