Sieben Kostüme der Eisernen Lady Maggie Thatcher in London versteigert. Käufer zahlten mehr als 100 000 Euro

Margaret Thatcher, die Eiserne Lady, trug gern flauschige Wollkostüme. Für ihr giftgrünes Exemplar, mit dem sie im Februar 1975 Chefin der konservativen Partei wurde, zahlte ein anonymer Bieter jetzt 25 000 Pfund, umgerechnet 31 500 Euro. Das Londoner Auktionshaus Christie's hatte es mit 1900 Euro unterschätzt. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt, wenn der Mantel der Geschichte weht?

Sechs weitere Kombinationen von Knallgelb bis Altrosa aus Thatchers Kleiderkammer kaufte ein Sammler aus Südkorea für gut 92 000 Euro. Die Kleider der bis heute einzigen Premierministerin des Königreichs waren Teil einer Versteigerung anlässlich des 60. Thronjubiläums von Königin Elizabeth II. sowie der Olympischen Spiele. Ob Angela Merkel die Botschaft aus Britannien vernommen hat? In ihrem Kleiderschrank schlummern Schätze.

Oder im Büro. So hatte kürzlich die legendäre schwarze Ledertasche von Margaret Thatcher 30 000 Euro erbracht, für wohltätige Zwecke. Die inzwischen 86-Jährige, an Demenz erkrankt, hatte die Tasche einst beim Gipfel mit Gesinnungsfreund Ronald Reagan, dem US-Präsidenten, dabei. Die Tasche war 30 Jahre in ihrem Besitz und wurde zum Markenzeichen, weil eine Ministerin der BBC verraten hatte, die Tasche sei eine Art Waffe - inklusive der Botschaft: "Ich bin der Boss, ich bin am Ruder, ich habe die Macht und die Kontrolle." Im Großbritannien der Thatcher-Ära hieß das "handbaging", was bedeutet, jemanden abzukanzeln.

Wer einen solchen Ruf genießt, hinterlässt riesige Fußstapfen. Um die zu füllen, hätte man Thatcher-Schuhe bei Ebay ersteigern können. Die Lederpumps gingen mit 4300 Euro online an den Start. Über einen Käufer wurde nichts bekannt. Denkbar wäre aber: Beim Paketauspacken kam es zu einer lautstarken Reaktion, die einen Online-Schuhversand zu der Werbebotschaft inspirierte: "Schrei vor Glück!"