Ein “Racheshop“ verkauft den knappsten aller Badeanzüge. Nach drei Minuten verdünnisiert er sich

Schon als die Bond-Girls noch jünger waren als jetzt Queen Elizabeth mit ihren 86 Jahren bei Olympia, den Weltspielen der Körperkultur, war der sparsame Gebrauch von Textilien groß in Mode. Agent 007, der im Auftrag Ihrer Majestät Unheil von England und der Welt abwendet, wendet sich gern Frauen zu, die mit großer Wäsche nicht so viel am Hut haben. "Was für ein bezaubernder Hauch von Nichts, den Sie da beinahe anhaben", sagte einst James Bond, ohne sich zu schütteln, ungerührt zu einer Schaugespielin, die einen Bikini trug. 007-Darsteller Sean Connery, der sein Haupthaar inzwischen oben ohne trägt, bevorzugt als Schotte privat ein nach unten offenes Kleidungsstück. Der Stoff, aus dem die Träume sind, bekommt eine völlig neue Bedeutung.

Den Zweiteiler für Frauen, der nach dem Bikini-Atoll benannt wurde, kannten allerdings schon die ollen Römerinnen, als sich das ebenso antike wie antiquierte Reich bereits in Auflösung befand. Diese Auflösungserscheinung muss ein tapferes Bikini-Schneiderlein auf die Idee gebracht haben, den knappsten aller Badeanzüge quasi aus dem Nichts herzustellen, damit er im Nichts verschwindet.

A, toll: "Wenn die Trägerin damit ins Wasser springt, lösen sich die wichtigsten Nähte spätestens nach drei Minuten auf, und die Bademode zerlegt sich ganz von selbst in ihre Bestandteile", garantiert das Unternehmen Kultfaktor. Das sei doch - plansch, plansch - ein ganz "besonderer Badespaß für alle Beteiligten" (womit in erster Linie Männer gemeint sein dürften). Sinnigerweise ist der sich selbst auflösende Bikini bei einem Lieferanten namens Racheshop zu bekommen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Bei den olympischen Schwimmwettkämpfen kommt der Mission-impossible-Bikini, der sich automatisch verdünnisiert, nicht zum Einsatz. Missgünstige Nixen können somit nicht einmal den Gegnerinnen die Blöße geben. Es nützte auch nichts, denn die Weltelite ist auf dem Weg zum Gold kaum drei Minuten im Wasser. Zu sehen gibt's dennoch genug - großen Sport.