Wie auf der Skipiste zu den Sommerspielen - Modekritiker spotten über Olympia-Outfits

Die Modemedaillen sind verloren, noch ehe die Olympischen Spiele begonnen haben. Einen amtlichen Fehlstart haben die USA hingelegt. Nicht nur, dass Stilkritiker lästern, in den von Ralph Lauren, dem Papst der Poloshirts, entworfenen Uniformen sähen die Athleten aus wie das "Bodenpersonal einer Billig-Airline", nein, es ist schlimmer: "Made in USA" scheint aus der Mode zu sein. Denn geschneidert wurden die Teile vom Erzfeind China. Das können Politiker, insbesondere im Wahlkampf, nicht sportlich sehen: "Man sollte die Klamotten auf einen Haufen werfen und verbrennen", echauffierte sich Harry Reid, der Vorsitzende der Demokraten im Senat.

Zu wenig Patriotismus wollte sich Stella McCartney, Tochter von Ober-Beatle Paul, nicht vorwerfen lassen: Ihre Trikots für das britische Team beschrieb sie als "moderne Interpretation des Union Jack". Da sehen jedoch einige Psychologen rot - oder nicht rot genug! Denn diese Farbe erhöhe die Siegchancen, wie Professor Robert Barton von der Universität Durham herausgefunden haben will. Jetzt empörte er sich in der Zeitung "The Guardian": "Offenbar hat McCartney die positiven Effekte nicht bedacht und nur nach Mode entworfen." Wie ungewöhnlich für eine Designerin. Usain Bolt, der schnellste Mann der Welt, tritt auch in der Kreation einer Musikertochter an. Und Rot kommt in den Trikots, die Cedella Marley den Jamaikanern auf die Haut geschneidert hat, auch nicht vor. Dafür sitzen sie gut. "Ich will nicht schuld sein, wenn Bolt nicht gewinnt", sagte Bob Marleys älteste Tochter.

Und, was machen wir? Die flippigen Deutschen zeigen sich in Hellblau und Pink. Die Uniformen sähen aus wie Skianzüge, unkt mancher. Bogner ist ja auch ein Mann der Piste und legt zum ersten Mal eine olympische Sommerkollektion vor. Das Outfit könnte dennoch der Sieger sein: In London ist es nämlich noch kälter als in Hamburg ...