Jeden Tag gehen in Deutschland 116,9 Millionen SMS ins Netz - ein neuer Rekord.

Wer ständig von Handy-Flatrate-Dauertelefonierern in Bussen und Bahnen auf die Nervenprobe gestellt wird, kann sich kaum vorstellen, dass ausgerechnet die - neudeutsch SMS genannten - Kurz -Nachrichten die Renner der modernen Telefonitis sind.

Liebe Endlos-Quatscher im öffentlichen Raum: Bitte nutzt doch auch diese zeitgemäße und vor allem lautlose Form des Textversands und sorgt auch in Zukunft für einen dauerhaften SMS-Rekordpegel!

Denn 2011 geht bereits jetzt in die Fernsprechgeschichte als das Jahr ein, in dem jeden Tag erstaunliche 116,9 Millionen dieser Kurzmitteilungen ins deutsche Mobilfunknetz getippt werden. Die beeindruckende Zahl beruht zwar nur auf der neuesten Schätzung des Verbandes der Telekommunikations-Anbieter (VATM), aber auf ein paar Stellen hinter dem Millionen-Komma kommt es in diesem Fall wirklich nicht an. Es sind garantiert (geschätzte fünf Prozent) mehr als im Vorjahr, und alle Zweifel an der Prognose, dass es 2012 wieder einen neuen SMS-Höchststand geben wird, kann man geduldig überhören.

Der Kurznachrichtendienst mit den drei griffigen Buchstaben, dessen englischer Name hier nur zur Erklärung des Kürzels in Erscheinung tritt ( S hort M essage S ervice), entstand eher zufällig und ohne große Erfolgserwartungen. Zur Übertragung wurde ein kaum benutzter zweiter Mobilfunk-Kanal herangezogen. Deshalb ist der technische Aufwand heute noch gering - und ein profitables Geschäft der Anbieter garantiert.

Auch die maximale Zahl von 160 zu versendenden Zeichen ist nicht ein Ergebnis aufwendiger Studien, sondern geht auf beiläufige Beobachtungen der Pionier-Entwickler zurück, die auf Faxen, Postkarten und handschriftlichen Notizen nachgelesen hatten, wie lang im Schnitt eine schnelle Nachricht ist. So erreichte 1992 die erste SMS ihr Ziel, von einem PC zu einem Mobiltelefon im britischen Netz. Schon der Inhalt war seiner Zeit voraus. So hieß es am 3. Dezember: "Merry Christmas".