Wird der Elefant zur Mücke? Der Klimawandel lässt Tiere und Pflanzen schrumpfen, sagen Forscher.

Schmelzende Gletscher, Monsterstürme, untergehende Inseln. Der Klimawandel sorgte bisher schon für apokalyptische Schreckensvisionen und Albträume. Jetzt wird alles noch schlimmer: Wir schrumpfen!

Biologen der Universität Singapur haben herausgefunden, dass sich bei vielen Arten in den vergangenen Jahrzehnten der Erderwärmung die Körpergröße verringert hat. 38 von 85 untersuchten Spezies in Fauna und Flora, ob Eichhörnchen oder Mais, Eisbären oder Erdbeeren - alle sind eingelaufen.

Der Temperaturanstieg, heißt es, führe zu einem beschleunigten Stoffwechsel und höherem Energieverbrauch. Die Natur weiß sich zu helfen, indem sie die Organismen kleiner werden lässt. Dann wird womöglich der Elefant zur Mücke, der Hai zum Guppy, die Eiche zum Bonsai. Kleinvieh macht auch Mist. Willkommen in Liliput! Denken wir positiv: Hagenbeck könnte bei den Winzlingen an Unterhaltskosten sparen, Briefträger müssten vor Zwergkläffern nicht mehr so große Angst haben.

Und der Mensch? Die Welt ist dank der technischen Vernetzung kleiner geworden. Warum sollten wir uns dem Trend nicht anpassen? Wenn wir uns mal umschauen, wer uns regiert, Sarkozy und Berlusconi, Merkel und Putin - alles eher Wichtel, keine 1,70 Meter groß. Könnte es sein, dass die Schrumpfkur den Homo sapiens und sein Hirn schon längst getroffen hat? Viele Entscheidungen in den aktuellen Krisen lassen das vermuten.

Wenn wir alle nun zu Schrumpfgermanen werden, dürften einige Branchen boomen: Es wird deutlich mehr Bewerber für Jockeys, Zwergendarsteller und zum Wegwerfen geeignete Eiskunstläuferinnen geben.

Kleiner Mensch, was nun? Nur keine Bange. Der Schweizer Staatsrechtler Carl Hilty wusste schon im 19. Jahrhundert: "Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher." Es könnte aber auch sein, dass die Kleineren unter uns vielleicht nur die Warnung ihrer Eltern verinnerlicht haben: "Wenn du groß bist, musst du arbeiten ..."