Schwäbisch Gmünd bekommt zwar keinen Bud-Spencer-Tunnel, dafür soll das Freibad nach dem Schauspieler benannt werden

Schwäbisch Gmünd. Schwäbisch Gmünd, bislang bundesweit bekannt für ... äh... hm..., Schwäbisch Gmünd also ist plötzlich und unerwartet auf der Nachrichtenlandkarte erschienen. Dabei wollten die Lokalpolitiker doch nur ein kleines Stimmungsbild im Internet einholen. Herausfinden wollten die wackeren Schwaben, welchen Namen der neue Stadttunnel tragen soll. Einhorn-Tunnel wäre doch hübsch. Das Fabelwesen ist schließlich das Wappentier der beschaulichen Stadt. Oder sollte man sich des Beistands von ganz oben versichern und den 180 Millionen Euro teuren Durchbruch auf den Namen Salvator-Tunnel taufen? Die Netzgemeinde hatte einen etwas anderen Vorschlag: Bud-Spencer-Tunnel!

Mehr als 100 000 Stimmen bekam der ursprünglich wohl nicht ganz ernst gemeinte Vorschlag, dank tatkräftiger Unterstützung via Facebook. Auch der Schauspieler selbst meldete sich zu Wort. Bud Spencer ließ verlauten, er fühle sich geehrt und würde gern zu Eröffnung kommen. Noch am Montag demonstrierten einige Hundert Bud-Spencer-Fans in der Innenstadt.

Gestern wurde nun abgestimmt. Die Gemeinderatssitzung wurde dafür extra in einen größeren Saal verlegt, ein Livestream im Internet eingerichtet, der zeitweise unter dem Ansturm zusammenbrach. Da konnte man dann live zuhören und -sehen, wie sich Oberbürgermeister Richard Arnold für einen sprachspielerischen Kompromiss aussprach, dem sich bis auf glorreiche sieben Italo-Western-Fans alle Stadträte anschlossen: Der Tunnel solle doch lieber einen regionalen Namen bekommen, der noch festzulegen sei. Bud Spencer aber sei in den 1950er-Jahren in Gmünd zu Gast gewesen, als Schwimmer des italienischen Nationalteams. Warum also nicht das Freibad in "Bad Spencer" umbenennen?

Ein echter schwäbischer Schenkelklopfer, mit dem sich die Gemeinde geschickt aus der Affäre gezogen hat. Einen netten Nebeneffekt hat die Sache auch: Sollten die Gmünder künftig auf der Suche nach einer neuen Städtepartnerschaft sein, dürfte die Wahl leichtfallen. Im sächsischen Lommatzsch gibt es ein Terence-Hill-Freibad.