Auf dem Sofa sitzen macht alt. US-Langzeitstudie zeigt: Wer unaufgeregt lebt, lebt am längsten

Wer nicht wagt, der gewinnt - und zwar Lebensjahre. Denn wer riskant lebt, stirbt früher und ist länger tot. Für diese überraschende Erkenntnis haben der amerikanische Psychologe Howard Friedman und seine Kollegin Leslie Martin 20 Jahre gebraucht. Die beiden Wissenschaftler hatten die Persönlichkeitsmerkmale und die Lebensdauer von 1500 Amerikanern, die 1921 zehn Jahre alt waren, untersucht und zu einer "Langlebigkeits-Studie" zusammengefasst. Lang lebe die Studie!

Um die Jahrzehnte zu überstehen, braucht man Ausdauer. Man könnte auch sagen "Beständigkeit", wobei das noch sterbenslangweiliger klingt. Aber die Regeln sind eindeutig: Gehen Sie nicht los, ziehen Sie keine 4000 Euro für irgendeine Mutprobe ein. Sie machen alles richtig, wenn Sie abends zu Hause auf dem Sofa sitzen und einmal in der Woche, völlig verrückt, eine neue Sorte Kartoffelchips probieren. Sollten Sie für diesen Lebenswandel belächelt werden, lächeln Sie siegessicher zurück: Langweiler leben länger.

Denn Party-Könige können sich nicht beherrschen. Menschen mit einem großen Freundeskreis würden oft eingeladen und in Versuchung geführt. Da wird getrunken, geraucht und der Rest des Geldes einfach verprasst.

Was auch nicht lebensverlängernd wirkt, ist die Ehe. Gerade als Frau wird man da nicht alt. Frisch getrennt freuen sich die Damen jedoch auf ein langes Leben, während die Männer das tun, was wohl dazu geführt hat, dass die Verbindung getrennt wurde: Sie leiden. Übrigens leben auch Optimisten nicht zwangsläufig länger. Sie seien so euphorisch, dass sie Gefahren übersähen.

Die wichtigste Frage aber bleibt offen: Warum bitte soll man 100 Jahre leben, wenn man alles aufgeben muss, wofür es sich lohnen könnte, 100 Jahre zu leben? Na, jetzt sehen die Forscher aber ganz alt aus ...