Keiner beißt mehr. Keiner bellt mehr. Von der deutschen Politik in der Kanzlerschaft Merkel

Aus! Mit dieser Herrsch-Formel mussten bisher vor allem Hasso & Co. leben. Inklusive des erstaunten Ausrufs, der auf dem Fuß folgt: "Das hat er ja noch nie gemacht." Derart hundsmäßig funktioniert inzwischen sogar Politik in Deutschland.

Aus für Atomstrom!

Aus für die Wehrpflicht!

Aus für die Hauptschule!

Auch Hamburg folgt treu diesem Motto:

Aus für die Stadtbahn!

Aus für die Schreibschrift!

Aus für die Esso-Tanke an der Reeperbahn!

Das ist ein dicker Hund. Da ist Aufmüpfen so aussichtslos wie Widerstand gegen "Platz!" oder "Sitz!".

Selbst die Grünen, ein Hundeleben lang die eifrigsten Kläffer, sind keine Wadenbeißer mehr. Nur noch handzahme Schoßhündchen, die kümmerlich vor sich hin knurren, wenn sich jemand an ihrem Napf mit dem Aufkleber "Atomkraft, nein danke" zu schaffen macht.

Sie bellen nicht, sie beißen nicht. Auch ohne Maulkorb.

Und Deutschlands Konservative, bissstark in der Vor-Merkel-Ära, werden von Frauchen Angie an der superlangen Leine gehalten und wissen kaum noch, welcher Spur sie gerade folgen. Zahnlos. Aber wenigstens ein bisschen glücklich?

Wuff! Wie denn? Ohne jede Perspektive auf ein Wähler-Leckerli. Stattdessen die Tristesse eines albanischen Sprichworts vor der Schnauze: "Ein schwanzloser Hund kann nicht zeigen, dass er sich freut."

Da bleibt des wahren Pudels Kern verborgen. Nur eins ist sicher: Deutschland ist auf den Hund gekommen. Das ist ein dicker Hund.