Licht macht satt, behauptet ein österreichischer Regisseur - und wurde jetzt dafür ausgezeichnet.

In Zeiten, in denen die Krise durch den Magen geht, keimt nicht nur das Gemüse, sondern auch die Hoffnung. Ein Mann bringt Licht ins Dunkel. Der Mensch könne auf Essen und Trinken verzichten und sich ausschließlich von "feinstofflicher Energie", also Licht, ernähren, behauptet Peter-Arthur Straubinger. Der ist von Beruf Lichtbildner und zeigt in seinem Film "Am Anfang war das Licht" einen indischen Yogi, der behauptet, sich seit Jahrzehnten einzig aus dieser Quelle zu speisen.

Der Film lässt jedoch die Fragen unbeantwortet, ob man das Licht, je nach Appetit, auch dimmen kann, und warum es Yogi-Tee gibt, wenn man keinen Durst mehr hat. Und warum bei der TV-Speisesoap "Lafer! Lichter! Lecker!" noch ein professioneller Brutzler am Herd steht, wenn doch Lichter allein offenbar lecker munden können.

Der österreichische Filmemacher Straubinger hat ganz schön was angerichtet. Ausgezeichnet wurde er jetzt für seine Photonen-kulinarische Kochshow mit dem "Goldenen Brett vorm Kopf" in Wien. Die Jury hatte es nicht leicht, unter den 276 Nominierungen den GAU herauszufinden - den größten anzunehmenden Unsinn.

Ein bisher unentdecktes Quantenspritsparwunder, das Reichtumselixier eines eingeadelten Prinzen zu Schaumburg-Lippe (der bürgerlich Wagner heißt), die Leermeinung einer Professorin, die USA könnten von Alaska aus mit elektromagnetischen Wellen das Erdbeben in Haiti gezielt ausgelöst haben, sowie weitere bahnbrechende Entdeckungen zeigen, dass Newton und Einstein nur kleine Leuchten der Wissenschaft waren. Aber die ernährten sich ja auch nicht von Licht.

Nach 179 Jahren ist nun erstmals der Beweis erbracht, was Goethes letzte Worte "mehr Licht!" bedeuteten. Das Genie ist in seinem Bett verhungert und verdurstet.