Mit einer selbst gebastelten Rakete wollen zwei Dänen in die bemannte Raumfahrt einsteigen.

Aus naheliegenden Gründen großer Geheimhaltung war vom dänischen Raumfahrtprogramm bislang nicht viel bekannt. Sicherlich, es gab den dänischen Koch in der "Muppet Show", der das eine oder andere Smörrebröd in die Luft jagte. Im amerikanischen Original jedoch tarnte er sich als "Swedish Chef". In Wahrheit aber strebten die Dänen schon immer zu den Sternen. Jetzt haben es Peter Madsen und Kristian von Bengtson mit ihrer Rakete aus Baumarktteilen bis auf 2800 Meter Höhe geschafft. Allerdings ist ihr 40 000-Euro-Projekt "Copenhagen Suborbital" noch suboptimal.

Das Raketchen "Heat-1X" raste unbemannt von einer Abschussrampe in der Ostsee vor Bornholm in die Luft und schwebte weit unter der angestrebten Höhe von 16 000 Metern an einem Fallschirm wieder Richtung Königreich Dänemark. Kopenhagen, wir haben ein Problem, hieß es bei den Amateurraumfahrern. Ihr Versuch im vergangenen September endete bereits an der Abschussrampe. Ein Haarföhn Marke Badezimmer Extra Dry hatte versagt. Er sollte das Antriebsaggregat kühlen.

Man kann darüber lachen. Kann sich lustig machen über dieses Völkchen, das von den Wikingern abstammt, den Euro nicht will und jetzt Mars und Venus erobert. Was haben wir gelacht über die dänische Nationalmannschaft, die 1992 als Nachrücker für Jugoslawien zur Fußball-EM kam - untrainiert, eine Thekentruppe. Und dann putzten sie im Finale die Deutschen weg. Wir haben geschmunzelt über die Olsen-Brüder und ihr Country-Lied beim Eurovision Song Contest 2000. Im Jahr darauf fand der Wettbewerb in Kopenhagen statt. Dänemarks Raketenbauer haben bemannte Flüge angekündigt. Mit klug zusammengebastelten Teilen aus dem Baumarkt lässt sich die Welt aus den Angeln heben. Es ist ihnen ernst. Dänen lügen nicht.