Was im geplanten deutschen Fußball-Museum in Dortmund auf keinen Fall fehlen darf.

Was der Bundestrainer wohl in seinen Koffer packt, wenn er losfährt zur WM, das hatte man sich schon im Frühjahr 2010 gefragt. Kalt sollte es werden bei der Weltmeisterschaft, man fürchtete Schneefall - in Südafrika ist während des Sommers ja immer Winter. Aber so ein Bundestrainer, der ist vorbereitet. Jogi Löw entschied sich für einen babyblauen Kaschmir-Pulli - und überstand so die frostkalten Nächte Südafrikas so stilsicher wie kein anderer Trainer.

Dieser Pullover soll nun Ausstellungsstück werden. Und zwar in einem Museum, bei dem es jetzt schon spannend ist zu raten, womit es gefüllt wird - es soll 2014 in Dortmund eröffnen. Zeigt man dort den Mantel von Sepp Herberger oder die Kappe seines Assistenten Helmut Schön oder einfach die paraguayische Briefmarke, auf der die beiden verewigt sind?

Würdigt man das antiquierte 18-teilige Kaffeeservice, das die deutschen Fußballfrauen nach ihrem ersten EM-Titel 1989 vom DFB geschenkt bekamen? Das war nämlich ein schönes Präsent und hat die Spielerinnen sicherlich über die Maßen gefreut. Beim DFB hatte man wohl nicht mitbekommen, dass Frauen zu jener Zeit immerhin schon den Führerschein machen und wählen gehen durften.

Aber zurück zum Museum: Ob es dort einen Streichelzoo für die ganzen Maskottchen gibt? Hängt man ein Bild vom Himmel über Belgrad auf? Uli Hoeneß würde das sicher sehr freuen. Welchen Platz räumt man der saarländischen Nationalmannschaft ein? Doch, die gab es, sie hat sogar 19 Länderspiele bestritten.

Genauso viele wie Sami Khedira. Womit wir (endlich!) beim Thema Fußballer, Frisuren und der Frage ihrer musealen Aufbereitung sind. Denn: Wie stellt man eigentlich Katastrophen aus? Und: Fragt man Rudi Völler vorher? Oder lädt ihn einfach spontan zur Eröffnung ein? Und wie fängt man diese flüchtigen Kunstwerke in der Souvenirabteilung des Museumsshops ein? Verkaufshits könnten das werden. Das Kaffeeservice, die Rudi-Völler-Perücke und babyblaue Kaschmir-Pullover.