In Hongkong testet McDonald's ein neues Geschäftsfeld: Heiraten an der Burger-Theke - für 115 Euro

Um das Heiraten hat sich weltweit eine Industrie entwickelt, die es beinahe mit der um die erfolgreiche Scheidung aufnehmen kann. Schon wer mit "wedding planner" losgoogelt (24,2 Millionen Treffer) oder "Hochzeitsplaner" in die Universalsuchmaschine eingibt (457 000 Treffer), der versinkt im Wust kostspieliger Vorbereitungen. An filmreifen Vorbildern mangelt es nicht: Mit "Big Fat Greek Wedding", "Monsoon Wedding" und anderen Bräuten, die sich häuten, haben Bolly- und Hollywood Standards gesetzt.

Deshalb hat sich jetzt auch McDonald's getraut. In Hongkong - dem nach diversen Südseeatollen geheimen Testgebiet der Amerikaner - bietet das Schnellrestaurant neben Big Mac und Happy Meal auch die Eheschließung und Hochzeitsparty fürs Paar und 50 Gäste. Für umgerechnet 115 Euro ist ein McWedding zu haben. Apfelkuchen, Light-Getränke und der im Weltraum getestete Plastikschrott inklusive. Die McDrive-Variante ist angeblich in der Planung. Lautsprecher der Gegensprechanlagen weltweit sollen bereits überholt werden, damit es nicht mehr so knarzt, wenn die Verkäuferin fragt: "Und für Sie?" - "Einmal die McNuggets, einen Hamburger Royal und ein McWedding." Beim McWedding gibt es keinen Alkohol, dafür Milchshakes und Sundaes. Das ist dieses Flubberzeugs mit dem Eisweinabgang am Gaumen und der Lizenz zur flotten Benutzung des Örtchens, das im englischsprachigen Raum Rest Room heißt und in Deutschland die Doppelnull auf dem Türschild trägt.

Bekanntlich erklärt der Leitgedanke der friedens- und ehestiftenden Firma McDonald's die Liebe zum Universalprinzip: "I'm loving it." Schon der Gebrauch dieser progressiven Sprachform belegt beim Essen wie in der Ehe: Nichts ist von Dauer.

Es ist gewiss, dass nach Hongkong auch Deutschland den Weg allen Fleisches gehen wird. Nein, McWedding wird hierzulande nicht an den festen Ritualen einer gelungenen Hochzeit rütteln. Wenn die Braut entführt wird, dann eben zu Burger King.