Mario Barth sichert sich die Rechte an einem Uralt-Witz und geht juristisch gegen einen Händler vor

"Nichts reimt sich auf Uschi." Was für ein blöder Spruch. Ein steinalter Herrenwitz, für den man allenfalls am Stammtisch zu fortgeschrittener Stunde noch ein Schulterklopfen bekommt. Ausgerechnet dieses Kellerkind des humoristischen Niveaus ist jetzt Streitgegenstand einer juristischen Posse.

Denn Mario Barth, wackerer Streiter für pointenbefreite Comedy, tritt neuerdings als Eigentümer dieses Satzes auf. Kraft Eintrags beim Deutschen Patent- und Markenamt ist er seit Dezember vergangenen Jahres Inhaber der sogenannten Wortmarke, des Nachfolgers des eingetragenen Warenzeichens. Und sein frisch erworbenes Recht nutzte er sofort: Ein T-Shirt-Verkäufer aus Seevetal, der es wagte, eigene "Uschi"-Hemden zu verkaufen, wurde vom Anwalt des Berliner Monothematikers abgemahnt und zur Zahlung von 1780,20 Euro aufgefordert.

Dabei stammt die ungereimte Uschi ganz sicher nicht aus der Feder der lautstarken Nervensäge. Bereits 1992 ging das "Frühstyxradio"-Team rund um die ffn-Moderatoren Oliver Kalkofe und Dietmar Wischmeyer auf eine "Nichts reimt sich auf Uschi"-Tour. Und wie es sich für eine Tournee gehört, gab es schon damals das passende T-Shirt dazu. Dass Barth jetzt für sich in Anspruch nimmt, alleiniger Herr über die junge Dame zu sein, nimmt Kalkofe mit Humor: "Wir haben noch kistenweise alte Witze, die wir bedürftigen Komikern gern für ihre Vermarktung zur Verfügung stellen."

Das wird Barth mit Blick auf sein wachsendes Merchandising-Imperium sicher freuen, scheint er doch mit Uschi viel vorzuhaben: Nicht nur T-Shirts, sondern auch Handtücher, Fußmatten und Schmuck ließ er eintragen. Den ebenfalls sattsam bekannten Spruch "Herr, schmeiß Hirn vom Himmel" hat sich übrigens noch niemand gesichert. Barth hat wohl kein Interesse.