Aus die Maus: Der britische Premier sagt den Nagern in Downing Street 10 den Kampf an

Ob eine schwarze Katze Unglück bringt, hängt stark davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus. Zugegeben - in Ausnahmefällen scheinen die pelzigen Raubsäuger das Unheil anzuziehen. Die Schiffskatze des Schlachtschiffs "Bismarck" hieß Oscar. Der Kater überlebte die Versenkung, kam dann nacheinander auf zwei britische Kriegsschiffe - und überlebte auch deren Versenkung. Danach pensionierte man Oscar vorsichtshalber; seinen Lebensabend verbrachte er in einem Seemannsheim in Gibraltar. Das konnte man wenigstens nicht versenken.

Vor fast 10 000 Jahren schon hat sich die Katze in die Gesellschaft des Menschen geschnurrt; warum sie sich dazu herabgelassen hat, bleibt ein ungelöstes Rätsel. Vielleicht hat sie einfach Mitleid mit dem Menschen gehabt, dessen eklatante Hilflosigkeit angesichts von Nagetieren ihr Herz erweicht hat. Manche Katzentiere schaffen es gar bis in die Zentralen der Macht. Das war bei den alten Ägyptern schon so, und auch US-Präsident Bill Clinton teilte sich seine Beliebtheitswerte mit First Cat "Socks", dem schwarz-weißen Herrn des Weißen Hauses. Jetzt erwägt der britische Premierminister David Cameron, eine Dienstkatze am Regierungssitz Downing Street 10 anzustellen.

Doch dabei geht es weniger um Streicheleinheiten als um die zahlreichen Ratten und Mäuse, die das altehrwürdige Gebäude bewimmeln. Fernsehjournalisten sichten sie fast täglich; manchmal sollen sich die Langschwänze gar schon in die Liveübertragung geschlichen haben. Es ist die zeitgemäße Version des bekannten Bildrätsels "Such die Maus". Der Premier möchte nun aber nicht, dass die Briten mehr auf Mickey, Diddl und Co. achten als auf ihn. Also muss eine Kampfkatze her. Entschieden ist aber noch nichts - erst muss sorgfältig geprüft werden, ob jemand in Downing Street allergisch auf Katzen reagiert. Dass die Nager allergisch reagieren werden, darf als gesichert gelten.