US-Universität setzt Tiere als Therapeuten gegen Studienstress ein. Früher ging man in die Kneipe ...

Zu unseren Studentenzeiten gab es zwei Reaktionen auf Stress: die der Eltern ("Stell dich nicht so an") und die der Kommilitonen ("Komm, lass erst mal einen saufen gehen"). Keine der beiden hat den Stress wirklich beseitigt, wobei Variante zwei immerhin kurzfristig für Ablenkung gesorgt hat - aber mittelfristig für Kopfschmerzen. Und die stressten dann noch mehr.

Heute ist ja bekanntlich alles anders. Es gilt die Anschnallpflicht im Auto, das Rauchverbot in Kneipen, die generelle Mülltrennungs-Maxime, und Raider heißt jetzt Twix. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Tufts-Universität im US-Bundesstaat Massachusetts etwas Besonderes für Studierende im Examensstress ausgedacht hat: Neben verlängerten Öffnungszeiten der Bibliothek und der Bereitstellung von psychologischen Beratern können sie kostenlose Massagen oder Yoga-Stunden um Mitternacht in Anspruch nehmen. Auch ein Laserspiel zur Ablenkung stehe bereit, heißt es - wahrscheinlich so lange, bis damit der erste Autofahrer oder Pilot vom Weg abgelenkt wurde.

Der Clou, so meldet es die Universität: Therapie-Hunde sollen die Jugendlichen aufmuntern und beruhigen. Nein, wirklich! Der beste Freund des Menschen soll ihm ein Freund sein! Das ist ja mal innovativ! Und wer denkt dabei an die Hunde? Schon für manche Verwandten ist es eine Zumutung, ein Studentenwohnheim zu betreten - und die sind noch lange nicht mit dem Geruchssinn eines Hundes ausgestattet!

In einer Zeit (und einem Land), wo Hündchen in Gucci-Täschchen herumgeschleppt werden, sollte man ihnen wenigstens das ersparen. Vielleicht sollte man lieber irgendwelche nervigen C-Promis dazu verdonnern, die Jugendlichen aufzumuntern. Auch wenn das wahrscheinlich in Variante zwei endet. Nicht alles früher war schlecht.