Dann klappt's auch mit den Wählern. Ugandas Präsident hat es mit Rap versucht.

Der Name Yoweri Kaguta Museveni, Spross von Viehhirten aus dem Stamm der Hina, ist den Anhängern des Sprechgesanges Rap nicht unbedingt geläufig. Jedenfalls nicht außerhalb von Uganda, das in Ostafrika liegt und in der weltweiten Hip-Hop-Kultur bisher keine zentrale Stellung einnimmt.

Museveni ist Präsident besagten Landes und hatte kürzlich eine Schlüsselbegegnung mit dem Rap, der es ja ermöglicht, zulasten traditionellen Wohlklanges viel mehr Text als üblich in eine Liedmelodie zu pressen. Dem Staatschef gefiel das, denn er wollte seinem Volk sehr viel mitteilen, um 2011 zum fünften Mal seit 1986 wiedergewählt zu werden. Seitdem rappt der 65-jährige Autokrat auf Wahlveranstaltungen sein Programm herunter - zum Entzücken der Massen. Flugs fand sich ein Plattenproduzent, der das präsidiale Wortstakkato zum Radiohit machte.

Das erinnert an den früheren Bundespräsidenten Walter Scheel, der es 1974 als FDP-Außenminister mit dem volksmusikalischen Kleinod "Hoch auf dem gelben Wagen" immerhin auf Platz fünf der Charts schaffte. Ob der gegenwärtige FDP-Außenminister den bedenklichen Niedergang seiner Partei mit einem gerappten Wahlprogramm umkehren kann, muss aber als äußerst unsicher gelten.

Eigentlicher Hip-Hop-Präsident ist aber Barack Obama, ein glühender Fan dieser ursprünglich afroamerikanischen Musikkultur. Der ihm in herzlicher Feindschaft zugetane US-Sender FoxNews hat nun ein Video von 1993 ausgegraben, auf dem in Minute 1:01 ein cool sonnenbebrillter Obama, zahnreich grinsend, und Gattin Michelle (0:47) ekstatisch tanzend zu sehen sein sollen. Das Lied "Whoomp There It Is" (etwa: Rums, da ist es) hat den akustischen Charme der Panzerschlacht am Kursker Bogen. Für eine Wiederwahl nicht mal in Uganda geeignet.