“Wie viele EU-Bürokraten braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?“ “Keinen - bevor sie fertig sind, ist es eh schon wieder hell.“

Gerade wenn die dunkle Jahreszeit beginnt und die Uhren wieder zurückgestellt werden, braucht unsere Seele Aufhellung. Vor einem Jahr wurde die 100-Watt-Glühbirne verboten, jetzt die 75 Watt, alles nur, damit die 12 000 Beamten der EU ihren eigenen Steuer- und Energieverbrauch vor sich selber rechtfertigen können.

Dass sie damit auch den Innovationsstandort gefährden, belegt eine aktuelle Studie: Shedding light on insight: Priming bright ideas (Journal of Experimental Social Psychology). Michael L. Slepian wollte herausfinden, ob unsere Fähigkeit, Probleme zu lösen, durch äußere Einflüsse verbessert werden kann. Die Teilnehmer schnitten besser ab, wenn die Forscher eine Glühbirne einschalteten. Und das haben die sich nicht eingebildet! Gewiss, ein schmaler Grat zwischen halogen und halozinogen! Aber der kreativitätsfördernde Lichtimpuls half nicht bei reinen Rechenaufgaben, wohl aber, wenn ein Geistesblitz erforderlich war. Nicht umsonst spricht man von jemand, der schnell im Kopf ist, von einer "Leuchte" und nicht davon, er hätte eine Energiesparbirne.

Die Anklage der EU lautet auf Veruntreuung der Mittel. Nur 5 Prozent der Energie würden tatsächlich in Licht umgesetzt, 95 Prozent gingen auf verschlungenen Wegen durch die Wolfram-Wendel als Wärme verloren. Na toll. Wenn die Glühbirne den Raum nicht mehr aufwärmt, dann dreht man halt die Heizung auf, und schwups ist die vermeintliche Energieeinsparung aus dem Fenster.

1,2 Prozent des deutschlandweiten Energieumsatzes entfallen auf Beleuchten, 50 Prozent auf Heizen und Kühlen. Bei Leuchtmitteln nur "Lumen pro Watt" zu vergleichen, hinkt so, als würde man Philharmoniker mit einer Technoband vergleichen, in Dezibel pro Musiker!

Die konsequenteste Idee findet sich auf heatball.de. Heatball ist keine Lampe, passt aber in die gleiche Fassung. Die Leuchtwirkung während des Heizvorgangs ist produktionstechnisch bedingt. Sie ist völlig unbedenklich und stellt keinen Reklamationsgrund dar. Genial - einfach Glühbirnen zu Heizkörpern erklären, dann sind sie wieder legal. Aber ich fürchte, die EU bestimmt bald, dass Heizungen nicht leuchten dürfen. So trüb, um nicht zu sagen "matt", möchte ich nicht enden. Die Glühbirne wird weiterleben, in unseren Herzen und Witzen:

"Wie viele Journalisten braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?" "Fünf - einer steht auf dem Tisch und hält die Birne fest, die anderen sitzen um den Tisch und saufen so lange, bis sich die Decke dreht." Und wie viele Sozialpädagogen braucht man? Einen - aber die Glühbirne muss auch wollen.