Das “Papa“-Museum in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington empfiehlt werdenden Müttern, draußen zu bleiben - wegen bösen Zaubers.

Was für eine Bauch-Entscheidung: Schwangere müssen im "Te Papa"-Museum in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington leider draußen bleiben. "Te Papa", was in der Sprache der Maori so viel bedeutet wie "unser Ort", ist offenbar kein Platz für Frauen, bei denen es neun Monate lang rund läuft.

In dem staatlichen Museum gibt es allerdings noch eine Regel: Besucherinnen, die von ebendieser geplagt werden, sollten sich während der Tage lieber zu Hause die Wärmflasche auf ihrem Bauch anschauen als die Ausstellung, die sich mit der Kultur der neuseeländischen Ureinwohner befasst. Warum? Na, weil einige Artefakte genau dort zu Verstörungen führen könnten, wo die weibliche Menstruation wirklich passiert: im Inneren des Körpers.

Einige Ausstellungsstücke sollen nämlich in Kriegen verwendet worden sein und böse Geister beherbergen, die Schwangeren und auch Frauen, die es in diesem Monat so offensichtlich gar nicht sind, schaden. Als Argument zählt wohl nicht, dass manche Schwangere sagt, das Verhalten des Kindsvaters in spe gehe ihr am meisten auf den Geist und sorge ohnehin für negative Schwingungen in der Beziehung.

Bevor Sie jetzt mit der Frage schwanger gehen, ob man diese Einrichtung im nächsten Neuseeland-Urlaub einfach links liegen lassen sollte, gibt das Museum Entwarnung: Es handele sich keinesfalls um ein Verbot, sagt Sprecherin Jane Keig. "Es ist vielmehr ein dringender Rat, der die betroffenen Frauen schützen soll." Schwangere Frauen seien schließlich heilig. Tja, und die hormonbedingten Launen wahrscheinlich eine bisher vollkommen unterschätzte Gabe Gottes.

Feministische Bloggerinnen schreien derweil auf wie Frauen sonst nur bei einer schweren Geburt: Es sei unglaublich, wie eine mit öffentlichen Geldern finanzierte Einrichtung ihren Besuchern auf diese Weise kulturelle Werte aufzwinge. Anders ausgedrückt: Für ein freiheitlich-demokratisches Land wirken die Verhaltensempfehlungen vielleicht doch ein bisschen, nun ja, museal. Und dann passt's doch wieder.