Ein Biologe will bedrohte Vögel mit Deo retten. Aber es gibt noch andere Zielgruppen

Während Deo-Hersteller damit werben, dass ihr Produkt nicht an Tieren getestet wurde ("Gut riechen ohne Tierversuche"), ist ein Forscher aus Neuseeland schon viel weiter. Er will bedrohte Vögel ausgerechnet mit einem Deo vor dem Aussterben retten.

Ob der Duft aus der Dose zuvor an Schwitze-Menschen ausprobiert wurde, ist jetzt nebensächlich. Hauptsache, der Stoff wirkt und unterdrückt den penetranten Geruch, etwa des Nationalvogels Kiwi. Der müffelt namensfremd nach Pilzen und lockt damit Räuber wie Ratten und Wiesel an, die wohl in Erwartung einer herbstlichen Mahlzeit einfach nur ihrer Nase nachgehen. Mit derselben Technik geht es dem Kakapo an den Kragen, einem in Neuseeland beheimateten Eulenpapagei. Er hat im Laufe der Evolution das Fliegen verlernt, sich aber eine Duftmarke zugelegt, die auf Kultur schließen lässt. Er riecht nach muffigem Geigenkasten, weiß der Biologe Jim Briskie von der Universität in Christchurch.

Die verräterischen Substanzen im Gefieder wurden für die Vögel erst zum großen Problem, als mit den Siedlern auch fremde Raubtiere ins Land kamen, die Kiwi & Co. wirklich gefährlich werden konnten.

Der Biologe sinnt neben dem lebensrettenden Deo für die Vögel über eine Alternative nach, gemäß dem Vorbild geruchsfressender Einlegesohlen in Stinkeschuhen. Diese könnten die Nester der bedrohten Vögel vor Feinden schützen, hofft er. Leider weiß er nicht, wofür der Geruch der Vögel gut ist. Ist er möglicherweise der Paarung förderlich, wie der WWF-Artenschutzexperte Volker Homes zu bedenken gibt? Dann säßen die armen Vögel bald geruchsfrei, aber ganz allein im Nest.

Und der Deo-Forscher könnte sich neuen Objekten zuwenden: Hunden nach Gassigehen im Regen, den Hagenbeck-Tigern oder gleich dem Stinktier.