Kein Text für Leser mit Flugangst. Im vergangenen Jahr kollabierten 32 Flugzeugführer im Cockpit.

Durchsage eines Piloten: "Meine Damen und Herren, aufgrund eines Motorenausfalls wird die Maschine leider notwassern müssen. Ich drücke die Daumen, dass alles glattgeht. Und wenn Sie rechts aus dem Fenster blicken, sehen Sie tief unter Ihnen eine kleine orangefarbene Rettungsinsel. Von dort aus spreche ich jetzt zu Ihnen." Die Anekdote ist sicher wenig geeignet, akute Flugängste abzubauen. Aber dass ein Pilot sich einfach aus dem Staub macht, wird wohl niemand erleben. Dass er bewusstlos im Cockpit liegt, allerdings schon eher - was die Sache nicht wesentlich besser macht.

Wie der Londoner "Daily Telegraph" unter der ermutigenden Zeile "Hier spricht Ihr Pilot - ich bin krank" schrieb, gab es im vergangenen Jahr 32 Fälle, bei denen dem Piloten sozusagen in der Luft dieselbe ausging. Im Jahr davor waren es gar fast 50 Fälle. So fiel ein Flieger im Cockpit eines voll besetzten Jumbojets gleich zweimal hintereinander in Ohnmacht, nachdem er etwas Unbekömmliches gegessen hatte. Ein anderer Pilot kollabierte während der Landung aufgrund giftiger Dämpfe.

Gemessen daran hat der Vorschlag von Michael O'Leary, Chef der Luftlinie Ryanair, die Kopiloten abzuschaffen, da sie allenfalls noch zum Tee-Servieren benötigt würden, etwas ungemein Erfrischendes. Man hört geradezu schon die Durchsage der zitternden Stewardess: "Ist zufällig ein Pilot an Bord?" Der Kostendruck macht eben auch vor der Luftfahrt nicht halt. Natürlich ist der Beschwerdebrief eines Passagiers frei erfunden, der hörte, wie der Pilot bei der Zwischenlandung brüllte: "Ich fliege keinen Meter weiter, wenn der rechte Motor nicht ausgetauscht wird!" Ausgetauscht wurde daraufhin sofort - der Pilot. Ebenso wie die Geschichte vom Aushilfspiloten, der auf die Frage des Towers nach der genauen Position antwortete: "Ich sitze ganz vorne links."