Einfach Spritze. Immer mehr Deutsche lassen sich mit Botox die Falten bügeln. Und dann bitte lächeln.

Glatt läuft es nicht. Da muss man den Falten einfach ins Gesicht sehen. Westerwelle, Werder-Siege und das Wetter gehen uns nicht mehr nur unter die Haut. Auf der Suche nach Mittelgebirgen schauen viele Deutsche nicht in den Atlas, sondern gleich in den Spiegel.

Doch es wird alles OP! Die Zahl der Faltenbehandlungen ist 2009 um 50 Prozent auf 146 000 gestiegen, wie die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland mitteilte. Ob auch diese Zahlen beschönigt wurden, ist nicht bekannt. Fest steht: Botox boomt - und zwar nicht nur bei Frauen, die als Giftspritzen verschrien sind. Botulinumtoxin gibt es längst "to go", wobei manche Patientin nach der Behandlung passenderweise zum Davonlaufen aussieht.

Männern ist der Stoff wurscht, was nur konsequent ist: Denn die Namen für das Bakterium und das Toxin leiten sich von botulus (lat. Wurst) ab. Die Herren der Schöpfung lieben - womöglich bedingt durch übermäßigen "Star Wars"-Fernsehkonsum - Laser. 43 000-mal griffen die Schönheitsärzte zu dieser Methode, um Männer von Verhornungen in der Visage zu befreien. Während Frauen gern ihr Fett wegbekommen, legen sich ihre Partner ungern unters Messer. Sie seien "für chirurgische Eingriffe weniger offen", heißt es. Müssen sie auch nicht sein, Aufschneider sind doch eh die Ärzte.

In den USA bröckelt die Zahl der Schönheitsoperationen wie einst Michael Jacksons Näschen, verzeichnet wird ein Rückgang von zwei Prozent. Die Nachwirkungen sind schließlich teils heftig. TV-Sternchen Heidi Montag, deren Lippen einen Raum etwa drei Minuten vor dem Körper betreten, jammerte kürzlich via Twitter: "Ich habe große Angst, dass meine Riesenbrüste mich erdrücken."

Die Blondine lächelt trotzdem. Was bleibt ihr auch übrig. Schließlich haben Botox & Co. stabilisierende Wirkung. Zwar nicht zwingend psychisch, aber die Gesichtszüge entgleisen einem nicht mehr so schnell. Schön.