Schmerz, lass nach. Alltagsprobleme können Rückenleiden lindern, fanden US-Forscher heraus.

Der Seufzer "Isch hab Rücken" reicht manchem Zeitgenossen schon, um sich Richtung Lendenwirbelsäule zu greifen und schmerzhaft das Gesicht zu verziehen. Wenn einem obendrauf die "lieben" Kollegen noch Ärger machen oder gleich der Chef persönlich und zu Hause ebenfalls Stress angesagt ist - ja dann, dann sind die Rückenschmerzen vielleicht schon bald verschwunden.

Schmerz, lass nach: ganz ohne die Kasse zur Kasse zu bitten.

Das Geheimnis dieser erstaunlichen Therapie: Widrigkeiten im Alltag können Schmerzen, speziell im Rücken, heilen, gerade die chronischen. Das haben amerikanische Mediziner der staatlichen Universität in Buffalo (Bundesstaat New York) jetzt herausgefunden. Die Studie dazu ist im Fachblatt "Pain" erschienen.

Mensch, ärgere dich - und heile dich damit selbst. Bevor wir diese Neuigkeit als kuriose Meldung aus einem Land abhaken, in dem es zum Beispiel unter Strafe verboten ist, unter einer Trockenhaube einzuschlafen, sollten wir bei der Begründung der Wissenschaftler noch kurz verweilen.

Unannehmlichkeiten im Alltag setzen bei chronisch Schmerzgeplagten "psychologische Ressourcen" frei, meinen die Forscher. Die entsprechenden Gehirnströme wappnen die Psyche vor den seelischen Begleiterscheinungen des Schmerzes. Es folgt die Wohltat: Der Rückenschmerz wird zum kleineren Übel und verblasst.

Nach einem ähnlichen Reizmuster funktioniert eine seriöse Therapie gegen nervige Ohrgeräusche, den Tinnitus. In der "Retraining-Therapie" trimmen Ärzte, Psychologen und Hörgeräteexperten Patienten darauf, das störende Ohrgeräusch gedanklich auszublenden.

Bedenken Sie also beim nächsten Ausraster im Job oder zu Hause - der hält den Rücken gesund.