Der deutsche Mann verbringt mittlerweile ebenso viel Zeit mit der Körperpflege wie seine Partnerin

Das ist doch mal eine gute Nachricht zum Thema Gleichberechtigung: Männer brauchen im Bad genauso lange wie Frauen, ergab eine Umfrage von Infratest - täglich bis zu 30 Minuten. Vorbei sind also die Zeiten, in denen ein "richtiger Mann" nach Iltis roch, seine Fingernägel mit der Haushaltsschere abknipste und sich zum Kämmen mit den Fingern durch die Haare fuhr.

An dem Aufwand, den Männer für Körperpflege betreiben, kann man, gerade jetzt im Sommer, allerdings so seine Zweifel haben. Manch einer läuft da barfuß in Sandalen herum, und man fragt sich, ob das da unten am Fuß schon die Sohle oder noch die Hornhaut ist. Dennoch, seit sich bei Männern herumgesprochen hat, wie attraktiv ein V-förmiger Körper auf Frauen wirken kann, arbeiten sie an ihren Sixpacks und wollen, dass ihr Bizeps einer Grapefruit ähnelt. Schließlich setzen Sportler und Schauspieler modische Maßstäbe. Früher wurden Männer ja oft wegen ihres Geldes geliebt. Heute will manch einer auch gut aussehen. Tatsache ist aber leider, dass das Kapital parallel zum Alter meist zunimmt, während sich das Aussehen eher entgegengesetzt entwickelt. Dagegen heißt es angehen, notfalls mit kosmetischer Hilfe. Das Thema Haare soll ja bei Männern ähnlich belastet sein wie bei Frauen das Thema Oberweite. Oft ist es zu wenig, manchmal zu viel. Für TV-Moderatoren mit Neigung zur Glatze gibt es Haare zum Aufsprühen und bald vielleicht sogar "extensions", wie sie Paris Hilton trägt.

Dem modernen Normalmann dagegen liegt eher daran, sich von Haaren zu befreien. Was in Ohren, Nase und Gesicht wächst, soll abrasiert werden, finden fast 90 Prozent aller Männer und Frauen. Na, und ob wirklich mehr als ein Drittel aller Männer unter 35 den Intimbereich frisiert? Dahingehend gibt es nur Vermutungen, die sich nicht komplett verifizieren lassen.