Schweizer Expertin sagt: Saubermachen ist Wellness. Wenn Einstellung und Atmosphäre stimmen

Mit einem Wisch - ist alles weg. Das bisschen Haushalt macht sich von allein, sagt mein Mann. Und nicht zu vergessen: Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann. Mit der Hartnäckigkeit eines Kalkrandes haben Werbung, Schlagersänger und Humoristen uns einzureden versucht, dass die wiederkehrende häusliche Reinigung eine locker-leichte Angelegenheit ist.

Jungs im Teenageralter glauben zwar nicht an den Weihnachtsmann, sind aber der festen Überzeugung, dass schmutzige Böden, verschlierte Kacheln und verdreckte Küchen quasi von Geisterhand strahlend sauber werden. Dass Männer bis heute ein entspannteres Verhältnis zum Feudeln haben, liegt möglicherweise auch an Frauen, die nachweislich mehrere Hundert Kilometer im Auto verbringen, um dem studierenden Sohn "mal wieder die Bude in Ordnung zu bringen". Diese schlimmste Form von mütterlichem Masochismus wird aber Gott sei Dank generationsbedingt bald wie weggefegt sein.

Nun erreicht uns jedoch aus Basel - der kunstsinnigen Stadt, die schon früh ein Herz für Fettecken-Gestalter Joseph Beuys entdeckte - eine wahrhaft putzige Idee. Wellness-Cleaning sei wohltuend und entspannend, behauptet die Schweizerin Katharina Zaugg von der Putzschule Mitenand Putzen. Man müsse nur seine Einstellung entstauben und sich positive Gedanken beim Frühjahrsputz machen. Auf die Technik kommt es an, sagt die gelernte Völkerkundlerin: also den Staubsauger nicht lang ausfahren und sich dabei gekrümmt halten, sondern sich hüftschwingend in kleinem Radius bewegen. Zudem empfiehlt sie die Verwendung anregend duftender Putzmittel (Eau de Wisch?), Musik und Kleidung, "in der Sie sich schön fühlen". Wienern im kleinen Schwarzen - mal sehen, ob das im geplanten Betreuungsgeld für Hausfrauen schon budgetiert ist ... Wer trotz dieser Tricks immer noch nicht begeistert zum Lappen greift, sollte Freundinnen zur Putzparty einladen, rät die Sauberfrau. Party klingt prima - aber wer räumt danach auf?