Drei Viertel der deutschen Autofahrer kommen mit der Bedienung ihrer Fahrzeuge nicht zurecht

Was zum ... hieß bloß "Hi-Beam"? Die Warnanzeige am Armaturenbrett brannte im Sommer 2004 schon seit einer Viertelstunde, und wir hatten immer noch nicht herausgefunden, was unser Fahrzeug nach sechs Monaten ohne Panne und ohne Ärger von uns wollte. Motorschaden? Lichtmaschine defekt? Polizeikontrolle - "Hallo, Beamter" - voraus? Wir flogen durch die Seiten der Bedienungsanleitung und des Werkstatthandbuchs und wurden doch nicht schlauer.

Aber wir waren und sind auch nicht alleine. Denn wie eine aktuelle Umfrage der Dekra unter 1700 Autofahrern ergibt, kommt eine große Mehrheit der Deutschen mit der Bedienung ihresVehikels nicht zurecht. 77 Prozenthaben vor allem Probleme mit demGebrauch elektronischer Systeme (Navigationsgeräte, Telefon- und Audioanlagen, Sicherheitsassistenten) - obwohl sie überzeugt sind, dass sie der Vorsprung durch Technik vor Schlimmerem bewahrt.

37 Prozent der männlichen und 46 Prozent der weiblichen Befragten befürchten auch, dass zu viel Technik vom Autofahren ablenkt. Und das verwundert auch nicht. Werfen wir doch mal den Blick auf das Cockpit eines aktuellen Mittelklassewagens, am besten mit Hybridmotor. Die Konsole und das Lenkrad sind übersät mit Knöpfen, Schaltern und Reglern. Hupe, Wischer, Tempomat, Telefonannahme. Klima, Navi, Audioanlage.

Hier lassen sich die Farben des Anzeigedisplays einstellen, dort diverse Fahrmodi - von "Elektromotor" über "Sportlich" bis "Allrad"- auswählen. Und das da oben rechts, ist das der Parfümspender oder der Schleudersitz? Herrje, wahrscheinlich lässt sich sogar ein Airbus intuitiver und leichter bedienen. Wie einfach das doch früher war. Oder?

Wir hatten schließlich doch noch herausgefunden, was "Hi-Beam" heißt: "Fernlicht". Irgendwie waren wir an den Schalter gekommen, der ganz tief vorne im Fußraum (!) neben der Bremse versteckt lag. Das Auto war ein Plymouth Barracuda. Baujahr 1969.