In Zeiten der Finanzkrise schieben viele ihr Geld nicht mehr nur auf die Bank, sondern sparen auf die altmodische Weise

Wenn es um Krötenwanderung geht, sind Banken und Sparkassen tierisch gut drauf. Da bewegt sich was. Millionen und Milliarden wandern täglich durch die Welt. Auf diese Weise produzieren die Tierhalter Mäuse. Manche Kröte müssen sie dabei allerdings schlucken, nennen wir mal als Beispiel das staatliche griechische Gyroskonto. Das ist bei uns nicht Ouzo.

Aber das sind doch Peanuts, sagt der Banker dazu, was Erdnüsse bedeutet. In Wahrheit handelt es sich um Beträge im Kleingeldbereich von ein paar Hundert Millionen Euro. Und wer denkt an den Kleinsparer? In Schwaben, dem Mutterland der Sparsamkeit, wird's "Säule" zur Säule der enthaltsamen Finanzwirtschaft. Der Hamburger, der nicht zur Verniedlichung neigt, nennt dasselbe Tier Schwein. Hier steckt er Münzen hinein, um sie vor dem Ausgeben zu schützen. Ganz Sparsame gönnen sich Schweine nur mit Schlitz. Sie haben kein Vertrauen.

Viele Menschen trauen auch den Rettungsschirmherren des Euro, den Scheinwerfern, als leuchtendes Vorbild nicht. 58 Prozent der Bundesbürger haben ein Sparschwein zu Hause, ergab jetzt eine Umfrage. Die altmodische Sparvariante erlebt wegen der Lage an den Finanzmärkten ein Comeback: 24 Prozent erweckten ihr Sparschwein aufgrund der Euro-Schuldenkrise wieder zum Leben. Drei Prozent bewahren sogar ihr gesamtes Geld zu Hause auf.

"Geld ist besser als Armut - wenn auch nur aus finanziellen Gründen", sagte Woody Allen. Und wenn man merkt, wie viel Einkommenssteuern man zahlen muss, kommt man erst dahinter, wie viel Geld man sparen könnte, wenn man gar kein Einkommen hätte. Allerdings kann sich das nicht jeder leisten. Meistens sieht's doch so aus: "Wir wollen alle Tage sparen und brauchen alle Tage mehr." Goethe, natürlich. Ach, sparen wir uns das.