Das geht vielen Untertanen runter wie Öl: Scheich Chalifa zahlt die Schulden seiner Bürger

Ein Name, den man sich merken muss: Scheich Chalifa bin Zayid al-Nahyan. Das Staatsoberhaupt des Emirats Abu Dhabi und Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate hatte eine brillante Idee, die das Ende aller persönlichen Geldprobleme seiner Untertanen bedeutet: Er erlässt "einkommensschwachen" Bürgern einfach ihre Schulden. Der bärtige Scheich ließ nun 6830 Mitbürgern ihre Außenstände in Höhe von insgesamt zwei Milliarden arabischen Dirham (rund 480 Millionen Euro) aus einem Fonds begleichen.

Der Mann ist ein Weiser aus dem Morgenland: Er ahnt, dass so mancher Emirati im Schatten der Glitzerpaläste vom Arabischen Frühling träumen könnte. Und weil Bares noch immer (fast) jedes Problem gelöst hat, öffnet der Ölprinz seinen Geldspeicher und überzieht die Wüste mit Schotter. "Geld ist der beste Köder, um nach Menschen zu fischen", wusste im 17. Jahrhundert der englische Geistliche Thomas Fuller. Der deutsche Bankier Carl Fürstenberg drückte es so aus: "Der Charme des Geldes liegt in seiner Menge."

Der Geldsegen richtet sich allerdings nur an Bürger, deren Kredite eine läppische Viertelmillion Euro nicht überschreiten. Für den Privatjet wird es also nicht reichen, bestenfalls für den Porsche. Arme Unterschicht in Abu Dhabi! Sogar verurteilte Schuldner dürfen den Knast verlassen.

Und wo bleibt der Scheich, der uns im kalten Europa unter die Arme greift? Schließlich ist auch unser Konto tiefrot eingefärbt, weil wir noch das Häuschen abbezahlen müssen. Leider sind (Steuer-)Geschenke hierzulande nicht besonders populär und schicken ganze Parteien in die Wüste. Diese Rettung bleibt für uns eine Fata Morgana.

Womit wir wieder bei Scheich Chalifa sind. Der Chef des obersten Ölrats, den seine Hofschranzen als gütigen Vater des Volkes beschreiben, hätte den Deal auch aus der Privatschatulle begleichen können. Er gilt mit einem Vermögen von 20 Milliarden Dollar als einer der reichsten Monarchen der Welt. Manche behaupten gar, in seinen Adern fließe pures Öl.