Wissenschaftler entdecken: Der liebestolle Nager singt in den allerhöchsten Tönen

Dass auch manche unmusikalische Frau spontan zu einem lupenreinen, Gläser vernichtenden hohen C in der Lage ist, wird ab und zu durch das überraschende Auftreten eines pelzigen Nagetiers unter Beweis gestellt. "Ach Mäuschen, die tut doch nichts", hilft da an Beschwichtigung meist wenig. Obwohl: vielleicht der Maus. Doch darüber gibt es leider bisher keine Studien. Eine neue Untersuchung zeigt jetzt jedoch: Ab sofort wird zurückgesungen! Mäusemänner sind zu Lautäußerungen fähig, die - bei verlangsamter Wiedergabe des Tonmitschnitts - dem Vogelgesang auffällig ähnlich sind.

Leider sind wir auf diesem Ohr taub. Das menschliche Ohr kann die Melodien nicht hören, da sie im Ultraschallbereich liegen, schreiben die Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Sie hatten ursprünglich höchstens mit Quietschlauten gerechnet, die die liebestollen Kerle von sich geben.

Aber man soll ja nicht immer von der eigenen Spezies auf andere schließen. Und so fanden die Tierärzte heraus, dass die Nager-Lieder sogar einzelne Passagen enthalten, die wie Fingerabdrücke von einem Individuum zum anderen unterschiedlich sind.

Gut, das sind sie auch bei Menschenmännern, wie es die Castingshow-Schwemme jedem eindringlich ins Ohr spült. "Mann oder Maus?", fragt man sich da regelmäßig und wünscht verdammt vielen Bohlen-Kandidaten den Ultraschallbereich an den Hals.

Mausmänner jedenfalls singen nicht dann, wenn man ihnen eine Nummer an den Pelz heftet, sondern nur dann, wenn sie dem Duft eines Weibchens begegnen. Und die Weibchen, so fanden die Forscher heraus, werden von diesen Liedern auch durchweg angezogen, solange es sich nicht um ein eng verwandtes Männchen handelt. Denn die Strophen scheinen mit einer Anti-Inzucht-Codierung versehen zu sein.

Werden die Nager mit ihren besonderen Sangeskünsten noch in die Geschichte eingehen? Für "Es war die Hausmaus und nicht die Lerche" ist es ja leider zu spät.