Forscher finden heraus: Pessimisten bekommen öfter Schnupfen als Optimisten

Heute schon geniest? Das ist ein schlechtes Zeichen. Entweder haben Sie die früh fliegenden Pollen erwischt - oder Sie sind einfach nicht gut drauf.

Christian Morgenstern vermutete als Ursache für seine Triefnase noch das abgrundtief Böse: "Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse, auf dass er sich ein Opfer fasse." Tatsächlich aber, so enthüllt jetzt eine Studie der Techniker Krankenkasse (TK), die Psychologen an der Roehampton University in London erstellten, müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Eine Untersuchung unter Studenten hat nämlich ergeben, dass Optimisten seltener schnieften und schnauften als ihre ewig mies gelaunten Kommilitonen. Instinktiv sind die positiv gestimmten Probanden wohl Voltaire gefolgt, der schon im 18. Jahrhundert beschloss, "glücklich zu sein, weil es besser für die Gesundheit ist". Gute Laune - gute Besserung.

Wer leidet, weil er ausgebrannt ist, privaten Stress hat oder in seinem Job nicht mehr klarkommt, hustet den anderen seine Meinung. Verrotzte Rotaugen und überquellende Papierkörbe mit gebrauchten Taschentüchern können auch bedeuten: Hier sitzt ein Pessimist. An der Nase soll man ja so einiges erkennen, an ihrer Röte jetzt auch die seelische Verfassung.

Ob sich der Mann, der in der Bahn vor Ihnen hustet, gerade von seiner Frau getrennt hat? Ob den Dauernieser im Büro wieder seine Arbeitsallergie gepackt hat? "Die Lebensweise, wie wir uns ernähren, bewegen und mit Stress umgehen, beeinflusst unser Immunsystem - und unser Infektionsrisiko", fasst Heiko Schulz, Psychologe bei der TK, die Studie griffig zusammen. Also immer schön fröhlich bleiben. Dabei haben die Miesepeter noch Glück: Die Schnupfensaison hat wegen des milden Winters noch gar nicht begonnen.

Zum Wert solcher Studien sei gesagt: Es gibt auch Forschungen, die belegen, dass Pessimisten länger leben. Logisch eigentlich, weil sie alles auslassen, was ein Risiko bedeuten könnte. Und Optimismus, ätzte Hypochonder Harald Schmidt, ist nur ein Mangel an Information. Na dann: Gesundheit!