Asche auf mein Haupt, aber ich fand diese Woche großartig. Klar war das alles für viele nicht lustig, Milliardenverluste, gerade auch bei den Produzenten von Tomatensaft.

Asche auf mein Haupt, aber ich fand diese Woche großartig. Klar war das alles für viele nicht lustig, Milliardenverluste, gerade auch bei den Produzenten von Tomatensaft.

Aber diese Verdunkelung hatte doch auch etwas Erhellendes. Die Botschaft: Freut euch doch mal wieder am Sonnenuntergang, der könnte dieser Tage besonders schön werden. Dass ein Vulkan spuckt, ist doch auch nicht weiter verwunderlich, wenn man sich klarmacht, mit welchem Tempo sich die Erde ständig dreht. Aber wenn er ausbricht, bricht alles zusammen, und die Menschen, die am schnellsten um sich selber drehen, finden das auch zum Erbrechen.

Dabei ist man zum Beispiel oft mit dem Fahrrad schneller als mit dem Flugzeug! Wenn man von Berlin nach Köln fliegt und die Strecke 300 Euro kostet, müsste man dafür bei einem Nettostundenlohn von zehn Euro 30 Stunden arbeiten, bevor man losfliegen kann. Also 4,5 Acht-Stunden-Tage. Wenn ich mich, statt zu arbeiten, gleich auf mein Fahrrad setze, brauche ich weniger als 4,5 Tage nach Köln, also bin ich mit dem Rad schneller als mit dem Flugzeug!

O. k., der Vergleich hinkt, aber setzen Sie doch spaßeshalber Ihre eigenen Zahlen ein: Stundenlohn, Trainingszustand, Meilenkonto. Transatlantik nur für Fortgeschrittene.

Ziehen Sie doch jetzt noch die Kosten für Ihr Fitnessstudio ab, die Sie sparen, wenn Sie tatsächlich so viel Rad fahren! Komisch, dass die Leute lieber fliegen, um ein paar Stunden zu sparen, dann aber stundenlang hirnlos beim "Spinning" im Fitnessstudio in ihre Gesundheit "investieren". Eine verrückte These: Die Zeit, die wir mit Reisen verbringen, ist immer die Gleiche, egal in welcher Kultur und Phase des technischen Fortschritts. Auch wenn die Transportmittel schneller werden, sind wir nicht weniger Zeit unterwegs. Sowohl in Tansania als auch in den USA verbringen Menschen pro Tag durchschnittlich 70 Minuten, um von A nach B und wieder zurück zu kommen.

Der einzige "Fortschritt": In den USA legt man dabei 60 Kilometer zurück, in Tansania gehen die meisten zu Fuß. Die Geschwindigkeit, mit der man sich heute durch Innenstädte bewegt, ist ziemlich genau die Gleiche wie vor 100 Jahren, vor Erfindung des Automobils. Mit einem Pferd wäre man schneller. Aber das hat uns nicht genug PS!

Da träumt man davon, fliegen zu können. Und wenn man es nicht kann, merkt man erst, wie abgehoben man so unterwegs ist. Die Schlusspointe der ganzen Geschichte: Ausgerechnet ein Vulkanier wie Mister Spock hat am wenigsten Transportprobleme: "Ich beam dann mal weg!"