Manche vertrauen dem Instinkt der Murmeltiere, andere bemühen Bauernregeln (“Hört Waltraud nicht den Kuckuck ...

... schrei'n, dann muss er wohl erfroren sein"), weitere blättern im Hundertjährigen Kalender. Die Seriösen unter den Wetterfröschen werten die Daten aus, die 15 000 Wetterstationen rund um den Globus aufzeichnen. Aber immer noch hat Woody Allen recht: "Am besten unterscheiden sich die Fernsehprogramme durch den Wetterbericht."

Tatsächlich wurden uns in den vergangenen Wochen immer wieder April-Tage zum Frösteln und Zähneklappern angekündigt - und am folgenden Tag aalten sich die Hamburger bei herrlichstem Frühlingswetter in der Sonne oder fuhren im offenen Cabrio um die Alster. Was läuft da falsch? Meteorologen gelten als Menschen, die viel über Luftströmungen, Stratosphären und Klimazonen wissen, aber nur wenig über das Wetter von morgen. Frösche quaken wohl, sagt der Volksmund, aber das Wetter machen sie nicht. Ferienorte an der Ostsee haben bereits die Notbremse gezogen. Weil schlechte Vorhersagen Urlaubsgäste von ihren Stränden fernhalten, wollen Timmendorfer Strand oder Fehmarn künftig selbst gut Wetter machen - mit einem Netzwerk eigener Stationen.

"Queenie", das Tief, und "Norbert", das Hoch, tragen am Frühjahrshimmel ein Duell um die Vorherrschaft auf der Wetterkarte aus. Und was macht der Deutsche Wetterdienst daraus? "Typisches Aprilwetter", sagt Meteorologin Dorothea Paetzold. Was denn sonst?

Dunkle Wolken dräuen über dem Berufsstand der Meteorologen. Jörg Kachelmann, der Erfinder der Blumenkohlwolken, muss sich derzeit statt mit der Mulde am Funtensee mit dem Mikroklima einer 13 Quadratmeter großen Zelle hinter schwedischen Gardinen befassen.

Übrigens: Für die kommende Nacht sagt der Wetterbericht Schneeregen voraus. Ob es diesmal stimmt? Sicher ist nur eins: Am Abend ist mit zunehmender Dunkelheit zu rechnen.