“Von oben sieht alles anders aus“ heißt eine ältere Autobiografie von Südafrikas blondem Schlagerbotschafter in ...

Hamburg. ... Deutschland: Howard Carpendale (64). Und "oben", das ist die Bühne, und dort lagen in den letzten Tagen, zum Beispiel im Hamburger CCH, wieder die üblichen von Fans hinterlassenen Accessoires: In Zellophan verpackte Blumen, Büstenhalter und Damenschlübber. "Sexy", oder?

Womit wir bei Marius Müller-Westernhagen (61) wären. Der sagte im vergangenen Oktober in einem Interview mit der "FAZ": "Vor ein paar Jahren, beim Deutschen Filmpreis, lief Howard Carpendale da rum. Ich dachte mir: Das kann nicht sein, hier geht es doch um Kultur." Und Carpendale lederte, ganz südafrikanisches Elefantengedächtnis, jüngst im Kölner "Sonntag-Express" zurück und forderte Westernhagen zum Duell: "Wir treten gemeinsam auf. Jeder spielt eine Stunde vor dem gleichen Publikum. Und die Leute sollen dann entscheiden. Wenn Marius möchte, singen wir beide Rock, ich begebe mich in sein Revier." Schelmisch verschwieg er seine eigene Rock-Vergangenheit als Elvis-Imitator, die noch 2008 an seinen weißen Bühnen-Anzügen zu erkennen war.

Westernhagen wird die Duell-Forderung wohl ebenso ignorieren wie die einst medial überstrapazierte Fehde mit Herbert Grönemeyer. Dabei begegnen sich "Howie" und "Moaarius" teilweise überraschend auf Augenhöhe: Beide gaben große Abschiedskonzerte mit anschließendem Comeback. Und einige ihrer großen Hits, "Hello Again" und "Sexy", erträgt man nur leicht angebrütet nach zwei Flaschen Fernet.

Ach, was gäbe es für schöne Vorkämpfe! Lena Meyer-Landrut gegen Menowin Fröhlich? Träumerei. Dabei will Carpendale seinem auf dem Papier eindeutig überlegenen Gegner sogar die "Wahl der Waffen" überlassen. Fair genug: Westernhagen hat zwar einen passenden Albumtitel ("Das Herz eines Boxers"), aber sein Vorrat an gebrauchter Damenwäsche ist doch eher begrenzt.