McDönald's ist nicht dabei. Aber wenn am Sonnabend in Berlin die “Döga“ Premiere feiert, die erste Fachmesse rund um den ...

... Döner, erübrigt sich die Nachfrage "Mit alles?" Denn vom Fleischkegelzulieferer über Folienschweißer bis zu Musterküchen sind alle vertreten. Die Firma Güçtek A.S. präsentiert ihren Döner-Roboter, der alle entzücken wird, die vom vertikalen Fleischabschaben schon mal schwere Oberarme bekommen haben.

Der Vollautomat säbelt so überzeugend mit blitzsauberem Edelstahlgestänge, dass Technikfreaks sich an Dönerbudenscheiben ihre Nasen platt drücken werden, wenn "Döner Robotu" loslegt. Schade, dass die wortreichen Erklärungen zum Werbe-Video im Internet (http://döga.de/category/aussteller_2010/) nur auf Türkisch sind. Wo der Döner doch längst über alle Sprachgrenzen hinweg Maßstäbe gesetzt hat.

Der Döner soll ja sogar ein Deutscher sein. Denn Berlin gilt als Geburtsort für die Teigtasche, prall gefüllt mit dem in der Türkei beliebten Kebab, was nichts anderes heißt als gegrilltes oder gebratenes Fleisch. Der Deutschtürke Mehmet Aygün sei 1971 auf diese geniale Idee gekommen, hieß es zuletzt.

Leider hat er sich seine Idee nie patentieren lassen. Was vielleicht auch deshalb schwierig gewesen wäre, weil schon der preußische Generalfeldmarschall Helmuth Graf von Moltke (1800-1891) trotz seines Beinamens "der große Schweiger" 1836 ausgeplaudert hatte, er habe in Anatolien "ganz türkisch beim Kiebabtschi" kleine Stückchen Hammelfleisch gegessen, "am Spieß gebraten und in Brotteig eingewickelt, ein sehr gutes, schmackhaftes Gericht".

Er ahnte nicht, wie kompliziert das Schichten eines Fleischkegels ist, vorausgesetzt, es verdient das Lob "voll korrekt". Diese Kunst sei mit einem Hausbau vergleichbar, meint Yunus Ulusoy vom Zentrum für Türkeistudien in Essen. Deshalb hält er die Hersteller der Spieße für wirtschaftlich erfolgreicher als viele der bundesweit 15 500 Dönerbudenbetreiber, von denen manche nur agieren, "um die Existenz der Familie aus Mangel an Alternativen zu sichern und nicht, weil man Gastronom sein möchte".

Hinzu komme ein ruinöser Konkurrenzkampf. Und das bedeutet: Der Dönermarkt ist so gesättigt wie alle, die unbedingt "mit alles" ordern müssen.