Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust hat laut über die Frage nachgedacht, welche Rolle er im englischen Königshaus am liebsten spielen würde.

Es stand im Abendblatt: Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust hat laut über die Frage nachgedacht, welche Rolle er im englischen Königshaus am liebsten spielen würde. Nämlich die der Queen Mum: "Fast unsterblich über allem erhaben, und keiner hat sich getraut, einen Gedanken dran zu verschwenden, was ist, wenn sie nicht mehr ist." Abgesehen davon, dass viele in der Hamburger CDU auch lieber nicht über die Frage nachdenken mögen, was ist, wenn Ole nicht mehr ist, bietet die bürgermeisterliche Vision allerhand reizvolle Aspekte. Nicht nur die Vorstellung von Ole als ondulierter Lieblingsoma.

Halten wir uns nicht zu lange mit der Frage auf, ob die berüchtigten bonbonfarbenen Kleider der 2002 im Alter von 101 Jahren verblichenen Queen Mum auch dem Freiherrn von Beust ähnlich gut stehen würden. Obwohl dann sein aus der Kindheit stammender Spitzname "Ole Popp" - alte Puppe - endlich Sinn machen würde.

Ole von Beust, der ja tatsächlich blaublütig und damit ein bisschen royal ist, wäre dann ebenso leidenschaftlich für die Todesstrafe wie für Pferderennen. Letztere Vorliebe würde den Hanseaten das Herz wärmen, erstere wohl weniger. Und dann wäre Ole zugleich steinreich und vehement gegen Steuern - eine erfrischende Kombination und allen außer der Finanzbehörde irgendwie sympathisch.

Allerdings war Queen Mum in jüngeren Jahren Königin wider Willen. Das kann man sich von Ole von Beust nicht wirklich vorstellen. Von unserem Ersten Bürgermeister ist bislang auch nicht bekannt, dass er aus Leibeskräften dem Gin zusprechen würde. Als Queen Mum müsste er mit dem Wacholdergebräu leben - und zwar in lebhaftem Wechsel mit dem wermutartigen Getränk Dubonnet. Sehr zum Wohle. Ob auch zum Wohle der Politik, bliebe allerdings ungewiss.

Ein echter Vorteil der Rolle der Queen Mum wäre aber die enge Verwandtschaft zu Prinz Philip. Denn der ist noch lustiger als die Hamburger CDU. Vor Kurzem empfingen er und seine liebe Gattin Elizabeth II. einen ehemaligen Armee-Kadetten, der bei einem Bombenanschlag der IRA weitgehend sein Augenlicht verloren hat. Die Queen fragte ihn teilnahmsvoll, wie viel er denn noch sehen könne. Da ertönte hinter ihr die Stimme von Prinz Philip: "Der Krawatte nach zu urteilen, die er trägt - nicht viel."