Dieses Auto ist ein echter Hammer. Tatsächlich heißt die Karre auch noch so (“Hummer“). Und die im Deutschen auffällige Namensgleichheit mit dem Werkzeug macht ebenfalls Sinn.

Hamburg. Das Dickschiff unter den Geländegängigen hat irgendwie was von einem Handwerkszeug für "echte" Männer. Die müssen jetzt ganz stark sein. Denn der US-Autobauer GM (General Motors) stellt die Hummer-Produktion endgültig ein (S. 19).

Dabei sind die wilden Kerle selbst schuld, die offenbar immer nur gucken, aber nie kaufen wollen. Weltweit ist die Käuferschar auf zuletzt 9000 geschrumpft. Vor drei Jahren orderten noch 56 000 den Ami-Schluckspecht.

Vielleicht traf den Hummer strukturbedingt auch nur dasselbe Schicksal anderer üppiger Männerträume. Viele sind verlockend anzuschauen, aber passen oft nicht ins traute Heim.

Manchen lag der Preis vielleicht zu sehr neben der Geiz-ist-geil-Spur, auch wenn die Amis ihr Minimodell "H3" - den kleinen Hummer für zwischendurch - in abgespeckter Version (245 PS) schon für 37 000 Euro in der Liste hatten. Mit Navi, Leder und ein paar weiteren Extras wurden daraus aber schnell 50 000 Euro. Überholt erschien zudem der Spritdurst von bis zu 16 Litern Super auf 100 Kilometern. Das Etikett Klimakiller schreckte sogar die Chinesen ab, die noch mit GM über einen Kauf verhandelt hatten.

Was nützt bei so viel Ökomakel der Dauerplatz eins in der Liste der zehn männlichsten Autos? Den hat sich der Hummer hart erkämpft. Schließlich wurde er so richtig bekannt erst durch seinen Einsatz im Golfkrieg.

Seine militärische Herkunft hat die Marke nie verleugnen können - mit den überdimensionierten Walzenrädern und Scheiben wie Sehschlitzen. Auch der Name war ursprünglich nur eine armeetypische Abkürzung (HMMWV für High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle) für das geländegängige Mehrzweckvehikel. Aus "Humvee" wurde schließlich Hummer - und jetzt droht nur noch Kummer.

Nur einer könnte das Protzmobil noch retten: Arnold Schwarzenegger, Gouverneur von Kalifornien, der in seinem früheren Leben in Hollywood als Science-Fiction-"Terminator" seinen Hummer durch jede Unbill steuerte. Vor Jahren stellte Schwarzenegger einen mit Wasserstoff betriebenen Öko-Hummer vor. Der musste allerdings alle 80 Kilometer aufgetankt werden. Der "Terminator"-Spruch "I'll be back" ("Ich komme wieder") galt da eben nur für die Tankstelle.