Das ist das Ende. Schluss. Aus. Vorbei. Jetzt sorge ich für die Eiszeit. Du gehst mir, ehrlich gesagt, schon seit Wochen auf die Nerven.

Wir passen einfach nicht zueinander. Du bist kalt, renitent und aufbrausend. Laufen die Dinge mal nicht so glatt, wie du es gern hast, stehen sofort alle Zeichen auf Sturm. Ich bin es satt, mir von dir ständig einen reinfegen zu lassen. Du bist doch überhaupt nicht beziehungsfähig! Du machst, was du willst - und wie es anderen dabei geht, lässt Dich völlig kalt. Hau endlich ab. Und nimm bitte die weiße Decke, die Du so schön findest, mit. Ich kann dieses gräulich angedreckte Ding sowieso nicht mehr sehen.

Recht haben meine Freundinnen, die Dich mittlerweile übrigens auch nicht mehr mögen: Du tust mir nicht gut! Und ich habe es anfangs nicht mal gemerkt, dass Du bloß mit mir Schlitten fährst. Dass Du mich aufs Glatteis führen willst. Nein, ich muss die Sache beenden, bevor ich stürze und mir eine blutige Nase hole. Ja, es gab auch schöne Momente. Ja, anfangs fand ich Dich charmant und kinderlieb. Mochte unser Weihnachtsfest und die gemütlichen Fernsehabende. Und trotzdem: Wenn ich heute an unsere gemeinsamen Monate denke, dann fröstelt's mich.

Was mich am meisten nervt? Dass Du nicht kapierst, dass Deine Zeit abgelaufen ist! Jeden Morgen stehst Du vor meiner Tür. Du blockierst den Fahrradweg, Du hältst den Bus auf, Du lauerst auf dem Bürgersteig vor dem Büro. Manche nennen das Hartnäckigkeit, ich nenne das Stalking!

Ich wollte es Dir eigentlich schonender beibringen, aber was soll's: Ich habe einen Neuen. Jawohl, ich bin verliebt, verspüre Frühlingsgefühle. Dufter Typ ist das, viel milder als Du.

Das Beste wird sein, wenn wir beide erst mal keinen Kontakt mehr haben. Aber wir können natürlich trotzdem Freunde bleiben und nächstes Jahr noch mal über alles reden. Bei einem Glühwein vielleicht. Bis dahin tröstest Du Dich am besten mit einer schicken Australierin.

Tschüs, Winter!