In Deutschland muss Bier nicht mal mit Unmengen Alkohol punkten, um als Nationalgetränk durchzugehen. Der Vorteil: Mit dem ...

... Etikett "alkoholfrei" hinterlässt es prinzipiell keine Spuren von Verwirrung. Mal abgesehen von der Petitesse, dass Bier laut Grenzwert noch als alkoholfrei durchgeht, solange es nicht die Marke von 0,5 Prozent Alkohol knackt.

Problematischer wirken da bei anhaltenden Durstattacken die gerade in der Fastenzeit beliebten Doppelbocksorten - mit doppelt so hoher Umdrehungszahl. Doch bei deren zwölf bis 13 Alkoholprozenten ist brautechnisch Schluss mit lustig. Jenseits dieser Prozentgrenze tötet der Alkohol nämlich die für die Gärung nötige Hefe. Schlagartige Ernüchterung wäre die Folge.

Doch natürliche Grenzen schrecken hartgesottene Bierprofis nicht, ebenso wenig der uralte Trennungsspruch "Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps". So liefern sich zwei kleine Brauereien aus Deutschland und Schottland ein bierernstes Duell, das, nüchtern betrachtet, benebelt ist: Wer braut das stärkste Bier der Welt?

Ungeachtet der Frage, ob hochprozentiger Gerstensaft eher in oder an die Flasche gebracht werden soll, haben die Schotten momentan die Nase vorn. Mit 41 Volumenprozenten aus dem Hause BrewDog haben sie das Rekordbier der fränkischen Brauerei Schorschbräu in Oberasbach um einen Prozentpunkt übertroffen.

Eine Kampfansage, wie der Schriftzug "Sink the Bismarck" auf der 46 Euro teuren Flasche beweist - eine Anspielung auf das deutsche Schlachtschiff, das die Briten 1941 im Atlantik versenkten. "Schorschbock"-Braumeister Georg Tscheuschner bezweifelt die Fairness. Die Schotten lagerten ihr Gebräu in Whiskyfässern und erschummelten so Prozente. Er will in Kürze eine eigene Würze vorstellen - mit 45 Prozent. Sein Trick: Das Bier wird gefroren, die Eiskristalle getrennt. So konzentriert sich im Rest der Alkohol - das Eisbockverfahren. Das läuft garantiert eiskalt den Rücken runter.