Von den “Monty Python“-Komikern um John Cleese, die sich für keine Geschmacklosigkeit zu schade waren, gab es den schönen Sketch ...

... über einen tödlichen Witz, mit dem britische Soldaten im Zweiten Weltkrieg regimentweise Deutsche ins Jenseits alberten, indem sie den "Krauts" die Witz-Übersetzung übers Schlachtfeld entgegenbrüllten.

In philippinischen Karaoke-Bars können schon die inbrünstig geröhrten Textzeilen "And now the end is here / and so I face the final curtain" genau das bedeuten. Kein Witz. In den letzten Jahren sind dort mindestens ein Dutzend Menschen ermordet worden, weil sie Frank Sinatras Existenzialismus-Evergreen "My Way" gesungen haben, meldet die "New York Times". Ein verängstigter Amateur-Frankie, dem letzten Vorhang knapp entronnen, wird auch gleich zitiert: "Früher hab ich das Lied gemocht, aber jetzt, nach so viel Ärger, singe ich es lieber nicht mehr. Das kann einen umbringen."

Was nur beweist, dass das Grauen immer und überall ist. Singen und Körperverletzung in Tatunion sind keineswegs Delikte, die sich auf hiesige Fußgängerzonen beschränken.

Die Liebe zu Sinatras Ohren-Schmalz kennt ebenso wenig Grenzen wie der Spaß am Feixen. Hierzulande besteht die gesamte Fußball-Nation aus Trainern, die es immer viel besser wissen als der Bundes-Jogi; auf den Philippinen sind Interpretationskenntnisse dieses Entertainer-Klassikers Teil der Allgemeinbildung, Schadenfreude kann dort schnell nach hinten losgehen.

Immer wieder spielen sich dramatische Szenen ab: Beim ersten Anzeichen abschätzigen Kicherns im Publikum zog ein Polizist in Manila seine Dienstwaffe, um seiner Coverversion den nötigen Respekt zu verschaffen. Das half. Die Spötter verstummten, zahlten und gingen rechtzeitig. Andere Hobby-Sinatras waren weit weniger zimperlich. Was da noch hilft? Gesangsstunden vielleicht. Oder gleich Gloria Gaynors "I Will Survive".