Drei Ehefrauen, ein Stall voller Kinder und obendrauf ein Kind mit einer Geliebten - solche Manneskraft traut man im Jahr der ...

... einzig wahren Weltmeisterschaft nur Franz Beckenbauer zu. Ja gut, äh, der Pelé, der könnt's auch scho' schaffen.

Keiner dieser Herren war's. Sie alle haben vom Weltfußballverband beglaubigte Alibis. Der Mann mit dem unbändigen Fortpflanzungsdrang heißt Jacob Zuma, ist amtierender Präsident von Südafrika und hat außer von seinen drei aktuellen Gattinnen mächtig Stress mit dem Vater seines Seitensprungs. Irvin Khoza wird am Kap der guten Hoffnung der "eiserne Fürst" genannt, manche sagen auch "der Pate" zu ihm.

Nun sind Politiker und Paten ja quasi im selben Geschäft unterwegs. Allerdings ist der gehörnte Vater Chef des südafrikanischen WM-Organisationskomitees. Das ist also in etwa so, als hätte unser Bundespräsident was mit einer Tochter von - o Gott, so weit mag man gar nicht denken.

Zu Zumas fehlendem Glück bei der Verhütung seines kleinen Geheimnisses kam diverses Pech hinzu: Als er zusätzlich zu den beiden amtierenden First Ladies seine dritte Frau heiratete, zog er sich wie im Stamm der Zulus üblich sein Leopardenfell über den Astralkörper und tanzte zu Buschtrommeln.

Die Vielehe ist in Südafrika nicht mal ein Kavaliersdelikt. Dagegen ist etwa die Kleiderordnung des Deutschen Fußball-Bundes über die Unterhosen bei Arjen Robben und Co. ein liberales Machwerk.

Aber wer sich bei der Zulu-Hochzeit das Leopardenfell überstreift, muss bei Auswärtsspielen mit Treffer richtig blechen. Seitensprünge sind entweder tabu oder teuer. So darf Präsident Zuma (67) außer dem Spott auch noch den Schadenersatz tragen, der der Familie von Zumas Geliebter Somono Khoza (39) zusteht. Die Verhandlungen zwischen den Clans wurden bereits aufgenommen.

Noch in dieser Woche soll Zuma in seiner Rede an die Nation etwas über die Vereinigungsbemühungen der Nation nach dem Ende der Apartheid, über ungeschützten Sex und Aids sagen. Endlich mal Themen, bei denen er aus der prallen Erfahrung schöpfen kann.

Hat der Mann Vergebung verdient? Ja. Im März spricht Zuma bei den ehemaligen Kolonialherren und -damen vor - zum Tee bei Queen Elizabeth II. Wenn er ihr alles beichtet, wird die Herrscherin der Lieben aus dem Hause Windsor milde lächeln und sagen: "Kenne ich alles."