Now aber: Der leider von der gemeinen Masse völlig unterschätzte Günther Oettinger, der mal eben drei Sprachen ...

... (Schwäbisch, Hochdeutsch und Denglisch!) synchron spricht, will als designierter EU-Kommissar jetzt Englisch lernen.

Minister Peter Ramsauer hat dagegen gerade erst in einem Meeting sämtlichen Team-Managern aus seinem Bundesverkehrsministerium verboten, Anglizismen zu verwenden. "Travel Management" heißt jetzt wieder ganz unbürokratisch "Reisestelle" und "Task Force" bedeutet Projektgruppe, was leider wieder mehr nach Arbeit klingt und weniger nach einer Spezialeinheit von CSI Miami. "Deadline" ist ein Abgabetermin, was nicht besagt, dass man sich für den Job, äh Beruf, nicht totmachen soll. Kurz: Man spricht wieder Deutsch. Durchgängig, also fließend.

Dass im Zusammenhang mit Verkehr überhaupt etwas fließt, ist schon mal eine gute Nachricht. Gilt das aber auch für die Deutsche Bahn, bei der gern schon mal nicht nur die Pünktlichkeit irgendwo auf der Strecke bleibt, sondern auch die deutsche Sprache? Gänzlich muttersprachbefreit kann man sich online oder am "Service Point" eine Auskunft holen, um dann in einer Lounge der ersten Klasse Platz zu nehmen. Der Rest des nicht gebuchten Abenteuerurlaubs lässt sich unter "Ssänk ju for träwelling wis Deutsche Bahn" zusammenfassen.

Nun werden Kritiker sagen: Bei der Bahn bleibt Service auch noch ein Fremdwort, wenn man Auskünfte an einer "Informationsstelle" einholen müsste ... Für Deutsche wie auch für Touristen aus dem angelsächsischen Raum absolut unverständlich war übrigens das Angebot "Surf & Rail." Denn warum sollte man "sich treiben lassen und schimpfen"? Jawohl, das ist mal Selbstironie! Soll noch mal einer behaupten, bei der Bahn verstehe man keinen Spaß.

Peter Ramsauer hat sein "Denglisch-Verbot" noch einmal bekräftigt: Daheim in Bayern dürften seine Töchter auch mal "chillen", aber weniger entspannt beäuge er die Anglizismen-Flut außerhalb der eigenen vier Wände: "Ich kenne kein Land der Erde, in dem man so respektlos mit der eigenen Sprache umgeht. Millionen Bürger fühlen sich ausgegrenzt, wenn uns Anglizismen inflationär und willkürlich überfluten." Recht hat er.

Zumal Briten mit einem "Mobile" telefonieren, nie mit einem Handy. Dieser Begriff leitet sich wohl eher aus dem Schwäbischen ab, von "Händi koi Schnur?". Stimmt's, Herr Oettinger?