Alle Jahre wieder fassen viele Menschen gute Vorsätze für das beginnende neue Jahr. Aber erinnern sie sich nach einer Zeit noch an diese?

Erinnern Sie sich noch an Ihre guten Vorsätze? Oder erinnert Sie jemand daran?

Für alle, die mit dem Rauchen aufhören wollten: Sport kann nicht nur das unmittelbare Verlangen nach Nikotin senken. Körperliche Betätigung erleichtert auch, ganz mit dem Rauchen aufzuhören. (Taylor, A.H. (2007): The acute effects of exercise on cigarette cravings, withdrawal symptoms, affect and smoking behaviour: Addiction, 102) Schon ein 15-minütiges, intensives Training auf dem Fahrrad reichte, um die Gier nach Zigaretten deutlich zu verringern. Wer jetzt aber meint, es würde auch reichen, Tour de France zu schauen, irrt. Tief bewegt sein ist was Schönes. Besser ist, sich selbst bewegen. Außerdem hilft Sport auch Ex-Rauchern, nicht zuzunehmen, wenn sie auf Schokoladen-Zigaretten umsteigen.

Verrückterweise verweisen Raucher ja gerne darauf, dass sie besser drauf sind als andere - was aber nicht an der Zigarette liegt, sondern an der simplen Tatsache, dass sie regelmäßig Pausen machen, vor die Tür gehen, Licht und Luft tanken und Gleichgesinnte treffen.

Das tut jedem gut. Nichtraucherschutz ist gerade in den Wintermonaten verkappte Lichttherapie für Raucher. Früher durfte man ja auch in Krankenhäusern rauchen. Und die heimliche Regel beim Pflegepersonal war: Wer keine Zigarette in der Hand hat, muss aufstehen, wenn ein Patient klingelt. Deshalb haben die meisten Krankenschwestern geraucht, um sagen zu können: "Gehst du mal schnell, ich rauch gerade." Da konnte ich als Praktikant schlecht sagen: "Ich atme gerade."

Nichtraucher sind einfach uncool. Vom Wort her. Es ist eine Verneinung. Es klingt so, als hätte man es nicht bis zum Raucher geschafft. Da schwingt persönliches Versagen mit wie beim Nichtschwimmer. Oder Radfahrer. Es sei denn, man hat einen Jaguar in der Garage und fährt dann Rad, dann ist es wieder cool.

Fazit: Es ist zwar leichter, gegen etwas zu sein als dafür - aber wenn man etwas erreichen will, ist "gegen" kontraproduktiv. Statt abstrakt "runter mit den Kilos", konkret "rauf aufs Rad". Lieber Kalorien verbrennen als Kippe anzünden. So gelingt vorsätzliches Handeln. Aber wer ist schon so vernünftig? Raucher sagen: Ich rauche, weil's mir schmeckt, Ende der Diskussion! Liebe Genussraucher, ich tue Ihnen unrecht. Wenn es Ihnen echt nur um den Geschmack geht, Zigarette nicht anzünden - aufbrühen! Und ganz langsam trinken. Mit Genuss eben. Wird schon nicht schädlich sein - ist doch rein pflanzlich.