In seinem Blog fordert ein Komödiant Eliot Glazer aus den USA Kinder jedes Alters auf, Jugendfotos von Mutti und Vati einzusenden.

Aktuelle Frucht der Forschung: 73 Prozent der Deutschen glauben, dass Kinder glücklich machen. Die anderen 27 Prozent haben wahrscheinlich welche. Und beklagen unter anderem, dass der Nachwuchs nur noch die virtuelle Welt auf dem Schirm hat. Refrain des Klageliedes: "Hilfe, mein Sohn hängt stundenlang vorm Computer ab!" Als Kind von Eltern weiß man natürlich: Es wird dabei leider oft verschwiegen, dass täglich Stunden dafür draufgehen, den Erzeugern die Funktion des Power-Knopfes ("Bin ich jetzt schon drin, oder was?") zu erklären.

Dabei hat das Internet so viele gute Seiten! Man kann sich mittlerweile sogar ein Bild von den "Mamas and Papas" machen: Aus den Jahren, als noch zu dieser Band die Musik spielte, stammen die meisten Fotos, die der Amerikaner Eliot Glazer online sammelt. Genau, es handelt sich um Momentaufnahmen aus dem letzten Jahrtausend, die der US-Komödiant komisch findet. Zu Recht.

In seinem Blog "My Parents were awesome" (Frei übersetzt: Mamma mia, es war einmal Daddy Cool ...) fordert der Komödiant Kinder jedes Alters auf, Jugendfotos von Mutti und Vati einzusenden. Ein vergilbter Vorwand, um die vollständig verkleideten Eltern ganz global schon auf den ersten Klick zu entblößen. Weil Vater mit dem Pornobalken über der Oberlippe aussieht wie Tom Selleck, was früher bestimmt modisch mal "Magnum" war. Bloß heute kommt man(n) damit eben nicht mehr so groß raus. Und auch Mutters Petticoat in Persilblumen-Optik wirft verschiedene Fragen auf. Die dringlichste ist wahrscheinlich: Wo war eigentlich damals Amnesty International?

Andererseits ist es beruhigend, dass die eigenen Eltern wild gelebt haben, bevor sie anfingen, ruhig zu wohnen - in diesem Reihenendhaus mit Jägerzaun und Carport.

Trotzdem gilt natürlich: Nur wenn die Jugendfotos nicht ins Netz gehen, sind Eltern wirklich glücklich. Den Kindern sei Dank.