Kleines Quiz: Man war über Weihnachten nicht in den Skiferien, hat aber trotzdem etwas gebrochen. Lösung: einen Vorsatz.

So war die Autorin fest entschlossen, in diesem Jahr nichts vorsätzlich Lustiges über gute Vorsätze zu verbreiten. Ist natürlich keine einzige Zeile durchzuhalten, wie Sie gerade lesen. Das ist eben das Verhängnisvolle an Vorsätzen - sie werden immer zu früh gefasst, wie Oscar Wilde warnte.

Geholfen hat der Ratschlag natürlich nicht. Alle Jahre wieder machen wir am Silvesterabend prickelnde Pläne, damit am Neujahrsmorgen die ernüchternde Erkenntnis durch den Kopfnebel dringen kann: "Ach, nächstes Jahr ist doch auch noch ein Tag."

Da es medial traditionell üblich zu sein scheint, die Nation am Jahresende mit Superlativ-Rankings zu überziehen, kommt konsequent hier die Liste der "gebrechlichsten Vorsätze": Auf Platz 3 steht das Vorhaben, im kommenden Jahr beweglicher zu werden. Erst mal körperlich, im übernächsten Jahr vielleicht dann auch mental. Tausende von Sofa-Sportlern melden sich folglich in den Fitnessstudios an. Verbrannt wird dort meist aber nur Geld, weil die Unterschrift bei Vertragsabschluss die einzige Bewegung bleibt.

Platz 2 geht an den ziemlich schwachen Willen, mehr Obst zu essen. Früher oder noch früher kommt der Tag, an dem man für sich entscheidet: Obstler zählt doch irgendwie auch. Viel trinken ist schließlich auch ein sehr gesundes Vorhaben. Den ersten Platz belegt der Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören. Der Erfolg dieses Projekts steht selbstverständlich von Anfang an auf der Kippe. Spätestens nach einem halben Tag Abstinenz qualmt zumindest wieder der Kopf. Ständiger Gedanke: "Wie soll ich das nur aushalten?"

Das fragt sich gern auch der Partner, der einen übel gelaunten Neu-Nichtraucher ertragen darf. Frohes neues Jahr auch! Plötzlich ist einleuchtend, warum "Vorsatz" auf Juristendeutsch "rücksichtslose Planung" bedeutet.

Laut einer aktuellen Umfrage haben übrigens 58 Prozent der Hamburger ganz entspannt den Vorsatz gefasst, 2010 weniger Stress zu haben. Wie praktisch, sich dann schon mit Vorsätzen zu stressen, ehe das neue Jahr überhaupt begonnen hat.

Das Beste aber zum Schluss: Gute Vorsätze kommen nie aus der Mode - und sind damit irgendwie auch ökologisch vorbildlich. Nehmen Sie doch einfach die vom letzten Jahr.