Erst spielt Wagner, dann Deutschland: Morgen gibt's den “Fliegenden Holländer“ im Doppelpack

Wer morgen Abend für den "Fliegenden Holländer" in der Hamburger Staatsoper Karten hat - und dort die Übertragung des EM-Topspiels Deutschland - Niederlande erwartet -, dem bleiben nach dem (Opern-)Anpfiff um 19.30 Uhr noch 75 Minuten, um - nur ein Vorschlag - gleich um die Ecke ins Dammtor-Cinemaxx zu stürzen und beim Public Viewing doch noch auf seine Kosten zu kommen. Im Kino gibt's alle Deutschland- und 20.45-Uhr-Begegnungen gratis. Den Preis für die Opernkarten (für 10 bis 79 Euro noch zu haben) nicht mitgerechnet.

Dabei könnte die Begegnung für die Holländer in Charkow (Ukraine) tatsächlich im Flieger enden. Wenn sie nach ihrer 0:1-Schmach gegen Dänemark auch gegen die Löw-Elf verlieren, könnte das schon der letzte Akt der Niederländer gewesen sein. Da nützt es dann nichts, dass ihre Trikots farbtechnisch eine Ehrerbietung an das Königshaus sind, denn "Oranje is het koningshuis". Dessen Familie hält sich mit ihrer Ballbegeisterung traditionell vornehm zurück, während die Fans im Volk "Totaalvoetbal" (Fußball total) lieben.

Heute gilt zwar nicht mehr: "Fußball ist Krieg", wie der große niederländische Trainer Rinus Michels bei der WM 1974 meinte. Ein schmerzhaftes Datum für unsere Nachbarn. Damals verloren sie im Finale gegen Deutschland trotz 1:0-Vorsprungs noch 1:2.

Auch morgen werden die Deutschen gewinnen. Das hat gestern jedenfalls Elefantendame Nelly im Serengeti-Park Hodenhagen orakelt. Sie schoss einen Ball auf zwei nebeneinander platzierte Tore - und traf ins Niederlande-Netz. Nelly hatte schon den Sieg über Portugal richtig getippt. Sie wurde auch bestens vorbereitet. Ex-Nationaltorhüter Sepp Maier hatte das Kicken mit ihr geübt.

Letzte Warnung an Hamburger Opern-Fans: Beim "Fliegenden Holländer" gibt's keine Fußballinfos vom Textband über der Bühne. Dafür wird nach der Ballettpremiere "Renku" am 17. Juni (ca. 21.45 Uhr) in der Eingangshalle Fußball übertragen. Dann zeigt's Deutschland Dänemark.