Der Modemacher verwöhnt seine Mieze mit iPad, zwei Dienstmädchen und einem Platz am Esstisch

Karl Lagerfeld, 78, hat doch noch eine Lebensgefährtin. Sie umschleicht ihn samtweich auf leisen Pfoten. So mag es der in Hamburg geborene Meister, der seit einer Woche in Wachs im Panoptikum auf der Reeperbahn steht - hier aber ohne seine Choupette (französisch für Schätzchen oder Schnuckelchen). Kinder wollte er nie haben. Und auf die inzwischen neun Monate alte Birmakatze sollte Lagerfeld ursprünglich auch nur zwei Wochen als "Catsitter" aufpassen. Doch als Männermodel Baptiste Giabiconi, 22, die Mieze nach Weihnachten abholen wollte, weigerte sich Lagerfeld. "Sie war einfach zu süß."

Außerdem inspiriert "Schnuckelchen" den Modemacher. Das helle Blau ihrer Augen war bereits die betörende Farbe seiner jüngsten Chanel-Kollektion. Dafür muss die Katze ihren Freiheitsdrang unterdrücken. "Nach draußen kommt sie nicht", verriet Lagerfeld der "FAZ", "sonst bringt sie Dreck rein."

Das wäre nicht im Sinne des stets Herausgeputzten. Aber eine eigeneModelinie für sein Tier lehnt Lagerfeld (noch) kategorisch ab. Tiere zu vermenschlichen, das sei doch zu "zirkushaft".

Dafür darf Choupette mittags und abends mit Herrchen am Tisch essen. Bei dem Riesen-Vorbild ist wohl klar: Die Katze traut sich nicht, auf dem Fußboden zu essen. Oder halten etwa die beiden Hausmädchen, die sich rund um die Uhr um den Vierbeiner kümmern, ihn zu Menschen-Manieren an? Die Bediensteten führen Tagebuch über Choupette. Daraus könnte sogar ein Buch entstehen. Via Twitter berichtet Lagerfeld außerdem: Choupette schläft unter einem Kissen und weiß angeblich, "wie man ein iPad bedient". Dafür gibt's immerhin einen Fotobeleg. Na ja, das Tier tatscht auf der Benutzerfläche herum. Was immer es dabei denkt.

Denn die Wissenschaft weiß: Katzen erkennen nicht mal ihr Spiegelbild. Auf sein eigenes achtet Lagerfeld dafür penibel. Weil er seine grauen Haare hasst, färbt er sie regelmäßig schneeweiß mit einem Spezial-Trockenshampoo. Fast so wie Choupettes Outfit. Hoffen wir, dass ihr Fell nichts als Natur ist.