Der Autobauer Opel bringt einen Kleinstwagen heraus - und sucht sich als Namen was ganz altes Neues aus

Was der berühmte Adam Opel herstellte, ist ja hinlänglich bekannt. Nähmaschinen und Fahrräder natürlich - was dachten Sie denn? Autos?? Die konnte er nicht ausstehen. "Aus diesem Stinkkasten wird nie mehr werden als ein Spielzeug für Millionäre, die nicht wissen, wie sie ihr Geld wegwerfen sollen", rief er einmal aus. Wenn er nur geahnt hätte, dass seine Witwe gleich nach seinem Ableben damit beginnen würde, selber Autos herzustellen! Und nun bringt die Adam Opel AG auch noch einen neuen Stinkkasten mit dem Namen Adam heraus. Der Alte dürfte im Grabe rotieren wie eine Kurbelwelle.

Der Neue aus Rüsselsheim ist ein Kleinstwagen - das ist eine Klasse, die unter Kennern auch als Gehhilfe oder überdachte Zündkerze bekannt ist. Gerade einmal 3,70 Meter ist Adam lang, soll in grellen Farben ausgeliefert werden und damit vor allem Frauen ansprechen. Mit einem Preis um 10 000 Euro ist Adam vielleicht nicht gerade das klassische Spielzeug für geldüberdrüssige Millionäre, aber umso angenehmer in der Wirtschaftskrise. Der biblische Name Adam bedeutet übrigens so viel wie Erdling - gar nicht dumm gewählt für eine Maschine, die sich bei zurückhaltender Fahrweise vorwiegend auf dem Erdboden vorwärtsbewegt. Die Namensgebung läuft in der Werbebranche unter dem Etikett "kreativer Vintage-Stil". Im Klartext: Alle knackigen Fremd- und Kunstworte von Antara bis Zafira sind schon abgegrast, Marinedienstgrade von Kadett bis Admiral locken heute keinen mehr hinterm Ofen hervor, Manta klingt irgendwie nach prolligem Fisch - da musste also was ganz altes Neues her.

Die Lösung: Adam, gesprochen Ädäm. Die Männer unter den Opel-Fans erhoffen sich nun einen auf sie zugeschnittenen Kleinstwagen, der folgerichtig Eva heißen müsste. Dass Eva übrigens aus Adams Rippe erschaffen wurde, ist für hartgesottene Feministen ein Überlieferungsfehler. Denn Männer hätten ja noch alle Rippen. Eva sei aus Adams Hirn erschaffen worden.